Gottfried von Straßburgs Tristan-Prolog. Ein allgemeiner Überblick

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Gottfried, dessen Werk wie keine andere deutschsprachige Dichtung des Mittelalters die Bildung der Zeit widerspiegelt, hat in seinem 'Tristan' den Mythos einer außerehelichen Liebe, verbunden mit der Tat des Ehebruchs, auf komplizierte Weise dargestellt. Er bezieht in seinem Werk neben Figuren und Denkmustern der Antike auch solche aus der lateinischen und volkssprachlichen weltlichen Literatur und theologische Modelle der Mystik ein. Bereits im Prolog, mit dem sich diese Arbeit ausschließlich beschäftigen wird, wird deutlich, dass Gottfried mit seiner Arbeit ein faszinierendes Konzept einer extremen leidenschaftlichen und emanzipatorischen Liebe als die eigentliche Wahrheit des 'Tristan'-Stoffs herausarbeitet. Genau diese Konzeption stellt Gottfried bereits in seinem Prolog in komprimierter Form dar und bietet somit eine Vorwegnahme der Geschichte in gekürzter Form. Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit einem Überblick über den Autor Gottfried von Straßburg und den Prolog des Mittelalters im Allgemeinen, um einen guten Einstieg in das Thema zu geben. Der zweite Teil wird sich dann mit dem formalen Aufbau des Prologs beschäftigen, wobei im Besonderen auf Reimschema und Versmaß, auf das Akrostichon und die Wortwiederholung eingegangen wird. Weiterhin wird im dritten Abschnitt der Arbeit der thematisch-inhaltliche Aufbau des Prologs umrissen, dabei insbesondere die drei Themen: das 'Gute', die 'edelen herzen' und die Auseinandersetzung Gottfrieds mit früheren Arbeiten zum 'Tristan'-Stoff und deren Richtigkeit bzw. Wahrheit vor allem in Bezug auf Thomas von Bretagne. Auf Grund der Kürze der Arbeit kann hier verständlicher Weise nur ein sehr kompakter Umriss des Prologs geliefert werden, der nicht in Bezug zu anderen Textstellen gebracht wird, obwohl dies möglich wäre. Denn nicht nur der Prolog, sondern auch eine Reihe von Exkursen legen ein spekulatives Denkgebäude in die Handlung. Die Auseinandersetzung Gottfrieds mit anderen Autoren des 'Tristan'- Stoffes wird hier ebenfalls auf Grund der Kürze der Arbeit allein auf die mit Thomas von Bretagne beschränkt. Dennoch versucht die Arbeit einen zwar kompakten, aber auch aufschlussreichen Ein- und Überblick in den 'Tristan'-Prolog Gottfrieds von Straßburg zu geben.

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