Governance und das optimale Ausmaß des Staates

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 1,7, Universität Kassel, Veranstaltung: Rechtsökonomik und Public Choice, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit langem wird das Problem diskutiert, wie viel Staat grundsätzlich notwendig ist und welche Rolle er erfüllen muss. Bereits im Jahre 1974 sprach sich Robert Nozick in seinem Werk ¿Anarchy, State, and Utopiä für einen Minimalstaat aus, dessen Funktionen bzw. Aufgaben beschränkt sind auf den Schutz vor Gewalt, Diebstahl und Betrug sowie die Durchsetzung von Verträgen. Doch auch wenn diese Vorstellung mittlerweile abgelehnt wird, weil sie keine langfristig stabile soziale Konstruktion darstellt, bleibt die Frage nach dem optimalen Ausmaß des Staates weiterhin unbeantwortet. Bei der Bereitstellung von Gütern ist es auch heute strittig, ob dies durch den Staat geschehen soll (in-house), oder ob diese Tätigkeit stattdessen privatisiert werden sollte (contracting-out). Bei der regierungseigenen Verrichtung wird ein Staatsunternehmen gegründet, bei dem Beschäftigte des öffentlichen Dienstes angestellt sind. Bei der externen Ausführung wird der Auftrag dagegen infolge einer Submission an einen privaten Anbieter vergeben. In der Literatur werden seit langem die verschiedensten Bereiche, wie etwa Schulwesen, Gesundheitsfürsorge, Außenpolitik, Streitkräfte, Müllabfuhr etc. diskutiert, bei denen eine Privatisierung denkbar wäre. In der Praxis wurden u. a. auch im US-amerikanischen Gefängnissystem zahlreiche Versuche der Privatisierung unternommen und Privatunternehmen mit dem Betrieb der Gefängnisse beauftragt. Die Arbeit stellt zunächst die Beweggründe vor, weshalb Privatisierungen überhaupt in der Diskussion stehen. Anschließend werden einzelne Privatisierungsmechanismen für die Bereitstellung von Kollektivgütern beschrieben. Der Schwerpunkt der Seminararbeit liegt auf der Privatisierung im US-Gefängnissystem und deren Vorteilhaftigkeit. Zu diesem Zweck wird ein Modell von Hart et al. präsentiert und beleuchtet. Abschließend wird ein Fazit aus den gewonnenen Erkenntnissen gezogen.