Die Heilstätte Grabowsee

Die Heilstätten Grabowsee gehören zu den derzeit interessantesten Lost Places rund um Berlin und in ganz Brandenburg. Die Heilstätte Grabowsee wurde im Frühjahr 1905 als erste im Flachland gelegene Tuberkuloseanstalt vom Volksheilstättenverein des Roten Kreuzes errichtet. Es sollte nachgewiesen werden, dass im ebenen Gelände dieselben Behandlungserfolge zur Bekämpfung der Lungenkrankheit erzielt werden konnten wie zuvor in den Mittelgebirgen Preußens oder in den Alpen. Dieser Nachweis gelang erfolgreich. Daraufhin wurden ab 1907 mit Spendengeldern weitere Bauten errichtet. Am 5. Juni 1911 ging die Heilstätte Grabowsee in den Besitz der Landesversicherungsanstalt Brandenburg über. Sie ließ ab 1913 die Anstalt nach Plänen des Regierungsbaumeisters Arnold Beschoren zusammen mit Bauhaus- und Gildenhall-Künstlern nach modernen Konzeptionen umbauen und vergrößern. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Sowjetarmee die Anlage und richtete hier ein Militärkrankenhaus für Lungenkranke ein. Nach dem Abzug der Soldaten wurde die Klinik 1995 geschlossen und das Gelände an einen privaten Investor verkauft, der mit seinen Umbauplänen (zu Wohn- und Tourismuszwecken) erfolglos blieb. Die Anlage wurde durch den Leerstand und die einsetzenden Metalldiebstähle in den letzten Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen. Seit einigen Jahren hat ein Verein das Gelände gepachtet und plant die Einrichtung einer internationalen Kinder- und Jugendakademie. Die abseits im Wald am malerischen Grabowsee gelegene Heilstätte zieht nicht nur Fotografen und Lost-Place-Interessierte an, sondern war in den letzten Jahren Schauplatz vieler Filmproduktionen.

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