Gräfin Franziska zu Reventlow

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Franziska von Reventlow und Franz Hessel - Gestalten und Beobachter der Münchner Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Fast allen Werken der Franziska Gräfin zu Reventlow wird ein autobiographischer Charakter oder der Inhalt autobiographischer Elemente beigemessen. So auch dem von ihr bis heute bekanntesten Werk Herrn Dames Aufzeichnungen oder Begebenheiten aus einem merkwürdigen Stadtteil aus dem Jahre 1903. Dieser Roman Reventlows wurde nicht nur zum Schlüsselroman der Schwabinger Künstlerszene rund um den Kosmiker- Kreis, sondern auch zum Protokoll der inneren Zerrissenheit der Gräfin. So spiegeln die beiden Frauenfiguren dieses Reventlow- Romans, Susanna und Maria, wie auch die Zwitterfigur Herrn Dame, den Grundlegenden inneren Konflikt der Autorin wider. Ein Konflikt, dessen Wurzeln weit bis in die Kindheit der Gräfin zurückreichen und sich schließlich bis zu ihrem Tod fortführte. Immer wieder zerbrach sie scheinbar an den theoretischen Vorstellungen von Weiblichkeit und stieß durch die gesellschaftlichen Konventionen des wilhelminischen Frauenbildes an die Grenzen ihrer eigenen Existenz. Nach Brigitta Kubitschek führte Franziska Gräfin zu Reventlow ein Frauenleben im Umbruch . Der sehr libertine Lebens- und Liebesstil der Gräfin Franziska zu Reventlow erweckte im sittenstrengen Wilhelminischen Zeitalter rege Aufmerksamkeit. Meine Arbeit soll einen Einblick in das Leben von Franziska von Reventlow geben, das dem ihrer Epoche weit voraus und somit auch Grundlage für eine Frauenbewegung um die Jahrhundertwende war. Mit einem anfänglichen Blick in ihr Kindes- und Jugendalter, soll basierend auf ihrer narzisstischen Persönlichkeit ein Bild ihres Lebens und Werkes nachgezeichnet werden. Der erste Teil meiner Arbeit befasst sich mit der Kindheit und Jugend Franziskas zu Reventlow. Hierbei soll vor allem die persönlichkeitsbildende Erziehung, die als Ursache für Reventlows Narzissmus gilt, im Vordergrund stehen. Ihre Erfahrungen und Eindrücke spielen gerade in Hinblick auf ihr späteres von Provokation und Faszination begleitetes Leben eine bedeutende Rolle. Des Weiteren wird ihr immer wieder kehrender Bruch mit der Tradition aufgezeigt.

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