Graffiti als Sonderform von Jugendsprache. Eine Chance zur Förderung von Sprachreflexion (9./10. Klasse Deutsch)

Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Pädagogik, Sprachwissenschaft, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Seminar: Sprachbewusstheit fördern, Sprache: Deutsch, Abstract: Jugendsprache ist im Kontext des Deutschunterrichts ein sehr ausuferndes und auch umfassend behandeltes Thema, weshalb es Ziel dieser Arbeit ist, am Beispielmedium Graffiti zu erarbeiten, wie man mit Jugendsprache Sprachreflexion intensivieren kann. Es folgt zunächst eine theoretische Ausarbeitung über Graffiti, die Ankerpunkte im Lehrplan zu Sprachreflexion und Jugendsprache, sowie Überlegungen, warum Graffiti besonders für diese zwei Aspekte geeignet ist. Zuletzt folgen Überlegungen, wie dadurch das Ziel des Kompetenzerwerbs erreicht werden kann. Danach wird im zweiten Teil dieser Arbeit ein didaktisches Konzept einer Unterrichtssequenz für den Deutschunterricht der Sekundarstufe erarbeitet. Sowohl der theoretische als auch der praktische Teil zielen auf eine Anwendung für die Unterrichtsklassen der Jahrgangsstufen 9 und 10 ab, wobei sie selbstverständlich auch eine gewisse Relevanz für die Jahrgänge 8 bzw. 11 haben. Die sprachliche Ausdrucksweise unserer Zeit ist eine vielfältige, dynamische und teils schwer für alle verständliche. Ein besonders brisantes Spielfeld für den Umgang mit Sprache ist Jugendsprache, gerade im schulischen Kontext. Zum einen können Lehrerinnen und Lehrer nicht mehr daraufsetzen, höhere Kompetenzen in dieser Thematik zu haben als ihre Schülerinnen und Schüler (im Folgenden: SuS), zum anderen muss man aber auch den Umgang der Jugendlichen mit 'ihrer' Sprache hinterfragen. Doch es wäre fatal, Jugendsprache nur als ein didaktisches Hindernis zu begreifen und nicht auch als Chance, sie zu benutzen und den Umgang mit Sprache zu trainieren, um schließlich das Sprachbewusstsein von SuS zu fördern.