Graffiti im Kontext von Gesellschaft und Schriftlichkeit

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: Ist Graffiti wirklich unpolitisch oder doch subversive Praxis? Hier soll der Frage nachgegangen werden, wie Graffiti den Schriftraum moderner Städte nutzt. Bilden die Schriftzüge der Sprayer einen Gegenpol zu den offiziellen Zeichen und werden so Besitzverhältnisse im öffentlichen Raum hinterfragt? Gerade im Wettstreit mit der Werbung, die vor allem in westlichen Städten kaum Raum für anderes lässt, ist diese Frage von Bedeutung. Ein weiterer Punkt in diesem Kontext ist die Frage wie viel Handlungsmacht diese Subkultur innehat. Bietet Graffiti die Möglichkeit sozialen Problematiken entgegenzuwirken? Basis für die Analyse ist der Aufsatz ¿Kool Killer oder Der Aufstand der Zeichen¿ von Jean Baudrillard, der sich schon zurzeit der New Yorker Anfänge mit dem gesellschaftskritischen Potential von Graffiti beschäftigte. Auch aktuellere Veröffentlichungen wie zum Beispiel ¿Fortsetzung des Aufstandes mit anderen Mitteln? Eine kultursoziologische und medientheoretische Analyse Graffitiwritings¿ von Samuel Strehle finden hier Erwähnung. Bei den sozialwissenschaftlichen Themenfeldern spielt die Materialität, die den Graffitis eigene Schriftlichkeit, im Hintergrund sicherlich immer eine Rolle. Daher wird im letztenPunkt dieser Arbeit diese Thematik näher betrachtet. Dabei wird auch die These diskutiert, ob Graffiti als ein Schriftspiel, im Sinne einer Umdeutung von Schrift, bezeichnet werden kann.