Grausamkeit und Obszönität im Filmgenre Horror. Warum Menschen es lieben, sich zu fürchten

Facharbeit (Schule) aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, Note: 0,8, , Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Seminararbeit wird nach dem Grund für die weitreichende Beliebtheit des Horror-Genres gesucht. Weiterführend wird dementsprechend erläutert, welche Gefahren der Realismus in der heutigen Filmindustrie mit sich bringt. Verschiedene Sichtweisen, Ansätzen und Theorien dienen hierbei als Methodik, um die zuvor aufgeführten Fragestellungen zu klären. Um ein allgemeines Verständnis dafür zu vermitteln, welche Aspekte das Genre des Horror genau beinhaltet, ist es wichtig, darauf einzugehen, welche szenischen Methoden es für sich beansprucht und die Vielseitigkeit der Darstellungsweise aufzuzeigen. Im Anschluss wird als einleitender Teil auf die Hauptfrage dieser Ausarbeitung versucht, eine Definition für Angst aufzustellen. Darauffolgend werden verschiedene Ansätze zu der Frage, warum Menschen es lieben, sich zu fürchten dargestellt. Zusätzlich werden darüber hinaus die Konsequenzen dargestellt, die mit der Brutalität und dem Realismus der Darstellung einhergehen. Ob beliebte Filme wie 'Conjuring', 'Halloween' oder 'Scream' - Horrorfilme gewinnen von Jahr zu Jahr immer mehr an Beliebtheit. Der Anfang dieser weitreichenden Beliebtheit begann bereits 1913 mit der Entstehung des ersten bedeutenden Horror typischen Filmes in Deutschland, 'Der Student von Prag'. Über die Jahrzehnte hinweg kam es zu einer abrupten Entwicklung der Filmindustrie. Horrorfilme waren nicht mehr nur einzig und allein darauf ausgelegt, seine Zuschauer zu schockieren, sondern vielmehr durch den Gebrauch von Effekten in Angst und Schrecken zu versetzen. Diese Entwicklung hält bis heute an, Szenen und Handlungsverläufe basieren darauf, so realistisch wie möglich zu wirken. Angesichts dieser Tatsache kam es zu einer Herausbildung obszöner und zugleich provozierender Darstellungen ohne jegliche Form von Moral oder Schuldbewusstsein. Somit liegt die alleinige Bestimmung des filmisch verarbeiteten Schreckens darin, das Tabulose aufrechtzuerhalten. Der Grund, warum wir als Menschen eine Lust daran verspüren, uns zu gruseln, zu fürchten oder uns gar der Angst hinzugeben, wird seit geraumer Zeit versucht eindeutig zu klären. Viele, die sich mit dieser Fragestellung befassen, gehen davon aus, dass vor allem die Wirkung, die als Reaktion auf das Gezeigte basiert, als Hauptursache gewertet werden kann. Aber auch die Evolution und unsere damalige Rolle stellt einen wichtigen Punkt dar.