Grenzen der Gastfreundschaft

Lampedusa ist zum zentralen Symbol undokumentierter Mobilität im Mittelmeer und der europäischen Grenzen der Gastfreundschaft geworden. Heidrun Friese gibt Einblick in historische Semantiken der Gastfreundschaft und Perspektiven der Kulturwissenschaft sowie der Philosophie und konfrontiert diese mit den Praktiken der Aufnahme von Bootsflüchtlingen. Deutlich wird, dass Mobilität, die Deklaration des permanenten Ausnahmezustands und die Migrationsindustrie einen transnationalen politischen Raum schaffen, in dem sich Interessen, Dissens und Partizipation artikulieren. An der Schnittstelle zwischen Anthropologie und Kulturwissenschaft verbindet die Studie langjährige Feldforschung und dichte Beschreibung mit jüngsten Diskussionen um Gastfreundschaft und plädiert für einen lokalisierten Kosmopolitismus.

Heidrun Friese ist Professor für Interkulturelle Kommunikation an der TU Chemnitz. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. (kulturelle) Identitäten, Erinnerungskulturen, postkoloniale Perspektiven, transnationale Praktiken, digitale Anthropologie und Mittelmeerforschung.

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Rassismus im Alltag Heidrun Friese, Marcus Nolden, Miriam Schreiter

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