Grenzen des Hörens

Was ist der Klang der Macht? Wie verschafft sich Widerstand Gehör? David Wallraf widmet sich jenen verdrängten Seiten des Hörbaren, die als Lärm, Rauschen, Geräusche und Störungen vernehmbar werden. Ausgehend von Noise als einem subkulturellen Genre, das die traditionellen Parameter der Musik dekonstruiert, zeichnet er den Begriff bis in Diskurse der Akustik, Thermodynamik und Informationstheorie nach und entwirft dabei eine politisch-ästhetische Theorie des Auditiven. Vor dem Hintergrund seiner Praxis als experimenteller Noise-Künstler legt er mit seiner kenntnisreichen und eingängigen Abhandlung eine kritische Ergänzung zu den Sound Studies vor.



David Wallraf studierte systematische Musikwissenschaften an der Universität Hamburg und zeitbezogene Medien an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, wo er 2019 zu Noise promovierte. Seit 2016 kuratiert er das Noisexistance-Festival in der Kulturfabrik Kampnagel und ist als Noise-Musiker in einer Vielzahl von Projekten aktiv.