Grenzen und Möglichkeiten der Übersetzungskritik: Der Fall Enrique Beck

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1.7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Romanistik), Veranstaltung: Wege des Wissens. Geschichte und Theorie der Übersetzung, Sprache: Deutsch, Abstract: Übersetzungskritik ist so alt wie das Übersetzen selbst. Besteht die Aufgabe der übersetzerischen Tätigkeit darin, weniger dem Leser das Original zu ersetzen, als vielmehr ihm eine bestimmte Rezeption zu vermitteln, können wir für die Übersetzungskritik jenes Ziel festhalten: sie solle dem Leser erläutern, in welchem Verhältnis das Original und Übersetzung stehen, notwendigerweise unter der Berücksichtigung ihrer Entstehungszeit sowie - bedingungen. Die folgende Abhandlung soll weniger einer Hommage an den großartigen Dichter und Autoren García Lorca gleichen. Vielmehr wird sein ¿kongenialer Nachdichter¿ und ¿Henker¿ (Ernst Rudin) in den Fokus gerückt: der Fall Heinrich Enrique Beck stellt wohl eine Einzigartigkeit für die Literaturwelt dar und stellt sich der vorliegenden Arbeit als Titelgeber vor. Bereits obiges Urteilsspektrum lässt die Flut an kritischen Diskussionen erahnen, meist mehr oder minder durch wissenschaftliche Arbeiten und Argumenten. Lang herrschten in der Übersetzungskritik solch stereotype Beurteilungen wie gut oder schlecht, sowie sorgfältig oder liederlich oder auch zuverlässig oder ungenau vor. Erst allmählich entwickelte und etablierte sich eine wissenschaftlich fundierte Übersetzungskritik, die sich der Verschiedenheit der einzelnen Sprachstrukturen bewusst wird. Für einen wissenschaftlichen Diskurs legt sie wesentliche (Mindest-)Anforderungen zugrunde. Zum einen soll zunächst der Ausgangstext im Zusammenhang der Literatur seiner Entstehungssprache charakterisiert werden. Gleichermaßen soll der übersetzte Text in die Literatur der Zielsprache eingebettet und vergleichend analysiert werden. Theoretische Grundlagen sollen im Anschluss geschaffen werden. Zentral für das Ziel dieser Abhandlung, Grenzen und Möglichkeiten einer argumentierenden Übersetzungskritik aufzuzeigen, wird die wissenschaftliche Diskussion um Äquivalenz sein. Bereits eine Definition zeigt sich problematisch; zwar bezeichnet der Begriff unbestritten eine ¿Relation zwischen Ausgangs- und Zieltext¿, konkretere Ausgestaltungen bleiben allerdings diffus. Inhalt und deren Verwendung werden ungenügend präzisiert und eingegrenzt. Die gewonnenen allgemein- theoretischen Grundlagen sollen über unser konkretes Fallbeispiel auf wesentliche Erkenntnisse der Übersetzungskritik angewendet werden.

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