Grenzgänger

Ein Mann und seine Geliebte sind auf dem Weg durch Nordafrika. Er, auf der Suche nach seiner Vergangenheit als junger Mann, sie getragen vom Wunsch, die Wüste kennenzulernen, in der ihr Vater umkam. In Fez stirbt der Mann an einem geplatzten Aneurysma, doch zuvor will er noch, dass seine Frau aus Deutschland einfliegt, um die letzten Angelegenheiten zu regeln. Er wünscht sich, dass seine Asche im Atlantik vor Casablanca, seinem Sehnsuchtsort, verstreut wird. Auf einmal sind zwei Frauen, eine Ärztin und eine Journalistin, in einem fremden Land zusammengeschweißt. Verbunden durch die Erinnerung an einen Mann, den sie beide einmal geliebt haben. Es gelingt ihnen die Asche im Atlantik zu verstreuen, nicht in Casablanca, doch weiter im Süden Marokkos. Dort werden sie von einer Einheit der Polisario gekidnappt. Im Lager der Aufständischen befindet sich auch ein Flüchtling, ein ehemaliger Lehrer aus dem Senegal, der auf der Fahrt durch die Sahara gefangen wurde. Mit der Zeit bilden die beiden Frauen und der Flüchtling eine Schicksalsgemeinschaft, die ihnen das Überleben unter extremen Bedingungen ermöglicht. Das Buch ist eine Geschichte über Liebe, Verlust, Verrat und der Stärke unter schwierigsten Umständen zu überleben. Am Ende sind sich die Menschen nicht mehr sicher, welche Gefühle sich in ihnen regen. Sie auszusprechen erscheint ihnen wie Verrat, so schweigen sie lieber. Sie sind Opfer und Henker zugleich, Kameraden und Gegner, hybride Wesen, die nicht benennen können, wem ihre Loyalität gilt. Trotz allem ist die Geschichte getragen von der Hoffnung auf eine bessere Welt.

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