Grenzüberschreitende Bankenaufsicht in der Europäischen Union

Mit der Errichtung des Single Supervisory Mechanism (SSM) hat der europäische Gesetzgeber die Aufsichtslandschaft der Eurozone fundamental umgewälzt und prudentielle Verantwortlichkeiten bei der Europäischen Zentralbank konzentriert. Diese beispiellose Supranationalisierung nimmt Gerrit Tönningsen zum Anlass, die institutionelle Verfassung der europäischen Bankenaufsicht grundlegend zu untersuchen. Unter Einbeziehung fiskalföderalistischer Einsichten entwickelt er zunächst die Determinanten einer effizienten Verteilung aufsichtlicher Zuständigkeiten in Mehrebenensystemen. Aus ihnen leitet er sodann ein normatives Ideal für eine europäische Aufsichtsarchitektur ab, das schließlich den Maßstab für die Bewertung der positivrechtlichen Kompetenzordnung inner- und außerhalb der Währungsunion bildet. Die Arbeit wurde mit dem Förderpreis 2018 der Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland ausgezeichnet.

Geboren 1988; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Passau und dem King's College London; 2013 Erstes Juristisches Staatsexamen; Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtstheorie der Goethe-Universität Frankfurt am Main; 2018 Promotion; seit 2017 Rechtsreferendar am Landgericht Frankfurt am Main.

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