Grundlagen der Bindungstheorie

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,3, Universität Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Bindungstheorie beschreibt die frühen Beziehungen zwischen einem Kind und seinen wichtigsten Bezugspersonen, die es ständig betreuen. Diese frühen Bindungserfahrungen beeinflussen die gesamte Persönlichkeitsentwicklung. Sie werden vor allem dadurch bestimmt, ob und inwieweit die primäre Bezugsperson angemessen auf die Bedürfnisse und Signale des Kindes reagiert. Bowlby und Ainsworth, die Begründer der Bindungstheorie, haben versucht diese frühen Bindungserfahrungen messbar zu machen. Durch verschiedene Erfassungsmethoden (Fremde Situation, Adult Attachment Interview etc.) ist es gelungen diese Erfahrungen, die im Menschen in einem Arbeitsmodell mental repräsentiert sind, anhand von unterschiedlichen Bindungsqualitäten zu beschreiben. Die Bindungstheorie hat auch großen klinischen Wert - vor allem für die Diagnose von Verhaltensstörungen und in der praktischen Arbeit mit Kindern und ihren Familien. Seit vielen Jahren hat die Bindungstheorie in der Wissenschaft mehr und mehr an Bedeutung gewonnen und sich durch empirische Stützung als eigenständige Basistheorie etabliert. Zum besseren Verständnis der Bindungstheorie werde ich zunächst diese theoretischen Grundlagen erläutern. Dabei stelle ich zu Beginn die geschichtliche Entwicklung und die Grundlagen der Bindungstheorie dar. Zu diesen Grundlagen gehören vor allem das Bindungs- und Explorationsverhalten, die Phasen der Bindungsentwicklung, das Arbeitsmodell von Bindung und die unterschiedlichen Bindungsqualitäten. Zudem werde ich darstellen, inwieweit die mütterliche Feinfühligkeit Einfluss auf die Bindungsentwicklung nimmt und mit welchen Methoden sich die Bindungsqualitäten erfassen lassen. Im Anschluss an die theoretischen Grundlagen beschäftige ich mich mit Bindungsstörungen im Kleinkindalter. Zum bessern Verständnis werde ich zunächst darlegen, wie diese in den diagnostischen Manualen klassifiziert sind. Im Anschluss werde ich die in den Klassifikationen aufgeführten Diagnosen näher beleuchten und differenzieren. Man unterscheidet hier im Unterschied zu den diagnostischen Manualen sechs Typologien von Bindungsstörungen. Im Anschluss werde ich kurz auf die Ursachen von Bindungsstörungen und auf die Anwendung der Bindungstheorie in klinischen und beratenden Settings eingehen. Aufgrund der Literatur- und Forschungsbandbreite kann ich in dieser Arbeit die Themen nur sehr kurz anreißen und auch nicht das gesamte Themenspektrum der Bindungstheorie aufgreifen.

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