Gütesiegel auf dem Bio-Markt

Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich BWL - Offline-Marketing und Online-Marketing, , Sprache: Deutsch, Abstract: Um die ein ökologische Produktkennzeichnung im Einzelhandel konsumentenorientiert gestalten zu können, ist eine detaillierte Kenntnis der Kundenstruktur notwendig. Diese Arbeit formuliert im Ergebnis konkrete Empfehlungen, wie die Instrumente des Marketing, richtig eingesetzt, zum Erfolg einer solchen Markierung beitragen können. Der Handel übernimmt in der Bio-Branche eine Schlüsselfunktion und nutzt Gütesiegel zum einen um die ökologische Qualität von Lebensmitteln zu signalisieren, zum anderen zur Positionierung des eigenen Sortiments. Dabei sind Kaufbarrieren zu überwinden, die potentielle Verbraucher vom Bio-Konsum abhalten: Die relevanten Informationen müssen verständlich und glaubwürdig transportiert werden, um auch den relativen Mehrpreis gegenüber konventionellen Substituten durchsetzen zu können. Neben der Gefahr, in der Vielzahl ähnlicher Produktkennzeichnungen unterzugehen, sind auch die verschiedenen Motive und Anforderungen der Käufer zu berücksichtigen. Es zeigt sich, dass diese kaum durch traditionelle Segmentierungskriterien erfassbar und zu systematisieren sind. Daher wird den Empfehlungen dieser Arbeit die Zielgruppentypologie von Kirchgeorg und Greve zugrunde gelegt, die es durch Verbindung von modernen Kriterien und Ansätzen ermöglicht, die potentiellen Bio-Konsumenten in vier Segmente zu systematisieren: Nachhaltigkeitsorientierte, Traditionelle, Statusorientierte und Materialisten. Diese Zielsegmente lassen sich mit Hilfe von Motivallianzen ansprechen, die den ökologischen Zusatznutzen der Lebensmittel mit deren unterschiedlichen Konsummotiven verbinden. Durch eine den Kundenanforderungen entsprechende Darstellungsform und den Einsatz aller Instrumente des Marketing-Mix kann ein Öko-Label so an alle vier Konsumentengruppen adressiert werden. Zur Differenzierung gegen konventionelle Lebensmittel sind für ökologische Produkte neben unabhängigen Gütesiegeln auch Bio-Handelsmarken denkbar. Produktkennzeichnungen, die unter Mitwirkung unabhängiger Institutionen vergeben werden, wird vom Verbraucher ein erhöhtes Vertrauen entgegengebracht. Handelsunternehmen haben zusätzlich die Möglichkeit, ihre Kommunikationspolitik am Point of Sale konsistent fortzusetzen. Die zentrale Botschaft der Markierung sollte emotionale und sachlich-informative Aspekte in sich vereinen und unter Einbeziehen aller verfügbaren Kommunikationskanäle klar und verständlich transportiert werden, um die Transaktionskosten für den Konsumenten effektiv zu senken.