Gute - Böse Lebensmittelindustrie


Es ist nahezu zu einer Selbstverständlichkeit geronnen, die Lebensmittelbranche negativ zu bewerten: Convenience, Zusatzstoffe, Konsumententäuschung. Wie berechtigt oder unberechtigt  diese kritische Sicht sein mag, sie greift zu kurz. Natürlich ist die Überflussgesellschaft eine Voraussetzung für die Verbreitung von Adipositas. Natürlich ist die Ernährungskompetenz zurückgegangen, weil nicht wie noch im 19. Jahrhundert über 80% der Deutschen Bauern sind, sondern nur noch maximal 5%. Aber wir haben heute vollkommen vergessen, wie entscheidend die Produktion von und die Versorgung mit Lebensmitteln ist: wir leben gesünder, wir werden viel älter, und wir werden viel gesünder älter. Wenn wir anerkennen, dass wir im Schlaraffenland leben, dann haben wir fundierte Koordinaten für einen kritischen Dialog mit der Lebensmittelindustrie. Dieser Band versammelt deshalb alle Beteiligten rund um das Thema Lebensmittel in Deutschland, um einen vielfältigen Diskurs über Ernährung zu führen.


Prof. Dr. habil. Christoph Klotter, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Professur für Ernährungspsychologie und Gesundheitsförderung am Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Fulda, wissenschaftliche Schwerpunkte: Ernährungspsychologie, Essstörungen, Gesundheitsförderung, Ernährungsberatung, kulturwissenschaftliche Analysen.

Eva-Maria Endres ist Ernährungswissenschaftlerin (B.Sc. Oecotrophologie und M.Sc. Public Health Nutrition) und Expertin für Food-Trends, Digitalisierung und Esskultur. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin des Diderot Berlin, einem Veranstaltungs- und Begegnungsort für die Lebensmittelbranche, Food-Professionals und Ess-Interessierte und setzt sich für einen branchenübergreifenden Ernährungsdiskurs ein. Derzeit promoviert sie zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Ernährungskommunikation.

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