Häusliche Arbeitsteilung in Paarbeziehungen

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Institut der Soziologie), Veranstaltung: Seminar Soziologie der Liebe und Intimität, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit widmet sich der Frage, wie diese Koexistenz von modernen, egalitären und traditionellen Denken und Handeln zu erklären ist. Ist es auf rein rationalen, ökonomischen Kalkülen begründet oder doch durch gesellschaftlich reproduzierten Geschlechterrollen bestimmt? Und weshalb ergibt sich trotz egalitären Denkens traditionelles Handeln? Der Schlager von 1977 'Das bisschen Haushalt' zeigt eindrucksvoll auf, wie die Aufteilung sowie Anerkennung von Haus- und Erwerbsarbeit über Generationen hinweg zwischen den Geschlechtern aufgeteilt war. In den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebenszusammenhänger der Frauen in der (deutschen) Gesellschaft stark verändert: durch das erste Ehereformgesetz (1977) wurde das Leitbild der 'Hausfrauenehe' hin zu einer gleichberechtigten Ehe im Gesetz verändert und Frauen war es vermehrt möglich, selbstbestimmt zu Leben und erwerbstätig zu sein. Die Chancen auf Bildung, Erwerbstätigkeit und Karriere sind deutlich gestiegen. Frauen haben ihre Position gegenüber den Männern deutlich verbessert und man könnte erwarten, dass sich diese Veränderung auch auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in den Haushalten ausgewirkt hat. Jedoch haben Männer auf diese Modernisierung kaum mit einer größeren Beteiligung an häuslichen Aufgaben reagiert, da diese nach wie vor zu einem großen Teil von Frauen verrichtet werden. Die nur allmählich einsetzende Umwandlung der Arbeitsteilung ist durchaus von öffentlichem Interesse, da sie sich auf die Erwerbsmöglichkeiten der Frauen, der Familienbildung und -erweiterung, Paarstabilität sowie physische und psychische Gesundheit auswirken kann. Durch die zunehmende Erwerbsbeteiligung der Frauen, steigt der Anspruch der Gleichverteilung der Hausarbeit, da die verfügbare Zeit für unbezahlte Tätigkeiten reduzierter und damit die Gefahr einer Doppel- oder Dreifachbelastung gegeben ist. Dieser Zustand stellt einer der Gründe der soziologischen und gesellschaftspolitischen Forschungswissenschaft seit den 1970er Jahren dar, die die jeweilige Hausarbeitsbeteiligung der Frauen und Männer untersuchen.

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