Halb Taube Halb Pfau

Ich bin dem Weiß überlassen, wie das Weiß mir überlassen ist. Hier bin ich der Angst ausgesetzt, hier ist die Angst ausgesetzt. Ein Ich findet sich, »Sonntagmorgen, halb acht, bei den Haubentauchern an den Gestaden«. Von hier beginnt die Erkundung einer Landschaft, deren Umrisse sich erst im Sprechen und Weitergehen abzeichnen. Wie Schollen tauchen Texte aus dem Weiß auf. Sie strecken sich aus, überlagern einander an den Rändern, und driften davon. »Oft bricht etwas einfach ab.« - Die Stimme, die sich hier zu Wort meldet, nimmt Leser:innen in traumwandlerischer Sicherheit mit durch die Kartographie einer Innenwelt . Sie führt dabei über die Grenzen des Buches hinaus in eine Dimension, in der Lesen zu Hören wird und sich das Gefüge auf akustischer Ebene noch einmal neu arrangiert. Maren Kames' Debüt ist ein Text, der »unter Einsatz aller Register zustande kommt«. In HALB TAUBE HALB PFAU entwickelt sie eine einzigartige Sprache, eine Partitur voller Humor, hochliterarisch, wagemutig und glasklar. 2016 erschienen, zwischenzeitlich selbst verschollen, liegt es nun in einer Neuausgabe bei Suhrkamp endlich wieder vor.

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