Drei Frauen gehen aus unterschiedlichen Gründen nicht nach Hause, jede streift für sich durch die Stadt, bevor der Tag vorbei ist. Für Kata ist sie voller Erinnerungen, die sie vermeidet. Als Kind, wenn die Mutter wohnungslos war, hat sie viel Zeit draußen verbracht. Jetzt, im Gehen, fällt ihr auf, dass der öffentliche Raum manche Menschen ausschließt. Katas Kindheit war anders als die von Mira, ihrer Pflegeschwester, bei der sie auch heute noch unterkommt, wenn sie zu Besuch hier ist. Mira verbringt immer weniger Zeit in ihrer Wohnung, sie ist ihr nicht durchlässig genug. Auf ihrem Streifzug denkt sie über Formen der Gemeinschaftlichkeit nach, in Nischen der Stadt, bevor sie selbst in eine solche stolpert. Sarah wiederum bewegt sich an den Rändern, aus der Stadt und ihrem Leben hinaus. Sie hat gerade ihre Sachen in einen stillgelegten Trakt eines Krankenhauses übersiedelt. Anders als Elias, mit dem sie nur noch die gemeinsame Wohnung verbindet, weiß sie, dass dies auch ein Abschied ist. Dieses Buch lotet einen Raum aus, in dem sich Begegnung und Ausweichen, Fragilität und Widerständigkeit, Begehren und Verweigern verdichten. Es ist aufregend behutsam, zugleich tastend und sicher, erzählt. 

1992 geboren, hat Bildhauerei, Kulturwissenschaft und Germanistik studiert und lebt als Autorin und Künstlerin in Salzburg. Ihre Arbeiten bewegen sich an den Nahtstellen von Literatur, Bildender Kunst und Theorie. Sie war Finalistin beim Münchner Kurzgeschichtenwettbewerb sowie auf der Shortlist des Wortmeldungen-Förderpreises. Mit Maremma (2022), ihrem ersten Roman, war sie für den Debütpreis zum Österreichischen Buchpreis nominiert.

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