"Jedes fünfte Kind ist verhaltensauffällig. Viele kommen mit dem schulischen Alltag nicht zurecht, fühlen sich den Leistungsanforderungen nicht gewachsen. Angesichts der massiven Verhaltensprobleme wird eines deutlich: Schule allein kann das nicht schaffen. Das Elternhaus muss mit einbezogen werden" ( Monika Gras, ZDF nano, Juni 2010). Familienklasse, family education, familie klasser, FiSch - es gibt verschiedene Modelle, wie Familie und Schule gemeinsam an positiven Lernerfahrungen und schulbezogenen Lösungen arbeiten. Ob der Ablauf eher unterrichtsbezogen ist oder ob Familienaktionen einen größeren Raum einnehmen, ob es sich um Grundschüler handelt oder ob - wie in Bremen - mit Jugendlichen gearbeitet wird - gemeinsam ist eine ressourcenorientierte Haltung, die den Blick auf die Stärken lenkt. Gemeinsam ist auch ein Vorgehen, das die Verantwortung bei den Familien belässt und Rahmenbedingungen schafft, unter denen Familien hilfreich für andere Familien sind und neue Perspektiven und Sichtweisen zu manchmal ungewöhnlichen Lösungen führen. In diesem Handbuch werden neben 'FiSch' Familienklassenmodelle aus Hessen und Bremen sowie aus Dänemark und England vorgestellt. Spannend sind dabei die unterschiedlichen Kontexte, in denen Familienklassen stattfinden: Von der Klinik über die Jugendhilfe bis in den Regelschulbereich findet dieses Modell zunehmend Verbreitung. Eine umfangreiche Evaluationsstudie liegt aus Schleswig-Holstein vor mit ersten ermutigenden Ergebnissen, auch aus Hessen und Bremen sind die Rückmeldungen positiv. "Die Autoren machen klar, wie die Arbeit mit Familiengruppen im Schulalltag eine enge Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus fördert. So können Eltern anders Anteil als bisher am schulischen Leben ihrer Kinder nehmen. Das Gefühl, handeln und sich durchsetzen zu können, wird in der FiSch-Klasse gestärkt. All dies ist sehr anschaulich in diesem Buch beschrieben, mit vielen Details, praktischen Aufgaben und Erläuterungen. Man kann diesem Buch mit bestem Ge-Wissen eine weite Leserschaft wünschen - nicht nur unter Therapeuten und Coachen, sondern auch unter Lehrern und Eltern. So kann dieses Buch sicher einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass Kinder weniger angst- und stressfrei in die Schule gehen, dass sie aufmerksamer, motivierter und mehr in der Schule 'dabei' sind."(Dr. Eia Asen) Als Reaktion auf das rege Interesse an der Arbeit mit Familie in Schule (FiSch) im klinischen Kontext und die positive Resonanz entstand die Entscheidung zu diesem Buch. Die Absicht der Autoren ist es, ein Praxishandbuch mit unterschiedlichen Theorieperspektiven anzubieten: "Wenn wir dabei zur Umsetzung der Arbeit mit Familien in der Schule anregen oder bestehende Arbeiten inspirieren, sehen wir das Ziel dieses Buches als erreicht an".

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