Hanna und Simeon sagen: Jesus ist das Licht für alle Völker - Besondere Unterrichtsvorbereitung - Religion , 2. Klasse

Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: Kommentar: 'sehr gut', Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sache an sich Hanna und Simeon sind im Tempel von Jerusalem anzutreffen - einem Ort, mit dem sich die Hoffnung verbindet, dass hier die messianische Endzeit des Friedens beginnen wird. Simeon ist ein jüdischer Greis in Jerusalem. Lk 2, 25-35 erzählt anlässlich der Darstellung Jesu im Tempel, Simeon sei durch den Heiligen Geist offenbart worden, dass er den Tod nicht schauen werde, ehe er den Messias des Herren gesehen habe. Vom Heiligen Geist in den Tempel geführt, nimmt er das Jesus-Kind, das acht Tage nach seiner Geburt nach dem Gesetz des Moses von Maria und Josef dem Herrn im Tempel dargebracht werden soll, in die Arme und spricht das hymnische 'Nunc dimittis' ('Nun entlässt du [Herr, deinen Knecht...in Frieden scheiden.]') sowie eine Prophetie über die künftige Bedeutung Jesu. Simeon erkennt in dem Kind den Messias beziehungsweise Gottes Wirken in diesem Kind. In diesem Vertrauen wird er nun auch sterben können. Die Erzählung wird judenchristlichen Ursprungs sein; über einen eventuellen historischen Haftpunkt ist kaum Sicheres zu sagen. Früh nahm sich die weitere Legendenbildung des Simeon an. Das Protevangelium Jacobi 24, 3 f. macht ihn zum Beispiel zum Priester und Nachfolger des Zacharias, des Vaters Johannes' des Täufers. Nach Acta Pilati 17, 1 wäre er gar Hohepriester gewesen; Jesus hätte später zwei seiner Kinder von den Toten erweckt. Simeons angebliche Reliquien wurden im 6. Jahrhundert nach Konstantinopel gebracht, dann 1243 nach Zara in Dalmatien, wo sie in einem von Elisabeth von Ungarn gestifteten Schrein verehrt werden. Festtag ist im Westen der 8. Okt., im byzantinischen Raum der 3. Febr. Lukas oder schon die ihm vorliegende Tradition ergänzt V 36-38 mit der komplementären Perikope der Segnung durch Hanna (hebräisch 'die Begnadete'). Die Prophetin ist 84 Jahre alt und Witwe seit vielen Jahren. Sie verbrachte ihr Leben damit, Tag und Nacht Gott mit Fasten und Beten zu dienen. Sie kam dazu, als Simeon im Tempel Gott für die Ankunft Jesu in der Welt dankte. Auch Hanna dankte Gott und übernahm als erste die Aufgabe, in ganz Jerusalem die gute Nachricht von der Erlösung der Menschen zu verbreiten. Veronika Prüller-Jagenteufel sieht in der Beschreibung Hannas, symbolische Anspielungen: Sie war sieben Jahre verheiratet: sieben ist die Zahl der Fülle; sie lebte als Witwe im Tempel: also ganz auf Gott ausgerichtet, und das 84 = 7 x 12 Jahre lang: sozusagen 7 Jahre für jeden der 12 Stämme Israels.