In Leibniz' Denken stehen das Verständnis von Realität und ein systematischer Begriff von harmonischer Komplexität in einem durchgehenden Spannungsverhältnis, dessen produktive Auflösung Leibniz insbesondere in seiner späten Philosophie ab Mitte der 1690er Jahre im Rahmen seiner neu konzipierten Theorie der Monaden zu erreichen suchte. Als 'real' kann jetzt nur noch das gedacht werden, was irgendeinen Grad an Harmonie der es konstituierenden Momente aufweist. Dies hat Konsequenzen in Ontologie, Erkenntnistheorie und Naturwissenschaft. International renommierte Leibnizforscher aus den USA und Europa legen in diesem Band Interpretationsansätze zu diesen Konsequenzen vor.