Hartwich I

Benjamin Hartwich, von allen nur Hartwich genannt, führt ein tristes Arbeitsleben als Elektroingenieur beim Unternehmen für Stromversorgung. Obwohl er einen soliden Job macht, traut er sich wenig zu, entsprechend gering ist seine Akzeptanz in der Firma. Schon in der Schule war er ein Weichei, eine Software, die vor allem Sandro, einer von den harten Jungs, als Datenquelle zu nutzen wusste. Die Begegnung mit Mimi gibt der Gefühlswelt von Hartwich neue Impulse. Als auch noch Alina seine Hilfe sucht, wird er mit seinen Ängsten, aber auch mit seinen Bedürfnissen konfrontiert. Zusammen mit Sandro nimmt er die Herausforderung an. In einer dubiosen Villa erlebt Hartwich faszinierende Seminare, die seine Denkmuster aufbrechen. Dozentin Kerstin gibt ihm Einblicke in die Welt der Persönlichkeitsentwicklung. Er spürt die Kraft des Geistes, gleichzeitig konfrontiert die zwielichtige Organisation Vesta die Menschheit mit einer aberwitzigen Idee zur Seelenheilung. Dieser Verein, in dem nicht nur Gutmenschen ihr Unwesen treiben, will mit aller Macht in die Psyche der Menschheit eindringen. Hartwich überwindet seine Ängste und stellt sich dem Kampf gegen Vesta. Nebenher werfen Filz und Vetternwirtschaft nicht nur im Rathaus ein düsteres Licht auf die bayrische Landeshauptstadt. Während die Wohnungsnot in München bedrohlich zunimmt, können manche Reichen und Schönen den Hals nicht voll bekommen. Hartwich und Sandro verstricken sich immer tiefer in Schwierigkeiten. Sie brauchen ihr gesamtes Potenzial, um eine Lösung zu finden.

Als er in einem der geburtenstärksten Jahrgänge des 20. Jahrhunderts zur Welt kam, war der zweite Weltkrieg gerade einmal 18 Jahre vorbei. Gerade so viel, wie ein Mensch braucht, um erwachsen zu werden. Die Wirtschaft boomte, doch die mentalen Grenzen waren noch eng, geprägt von einer der größten Katastrophen der Menschheit. Materielle Sicherheit stand vielfach über der geistigen Entwicklung, die Revolution der 68er erreichte das Leben auf dem Land, wo er aufwuchs, spät bis gar nicht. Erst in der zweiten Lebenshälfte begann er wirklich, seine Potenziale zu entdecken, seine Erkenntnisse in Büchern zu verarbeiten, ist eins davon.