Hass ist eines der stärksten Gefühle, die ein Mensch überhaupt empfinden kann. Doch wie wird dieses Gefühl durch die Literatur dargestellt? Literatur kann Hass zum Thema machen, sie kann selbst Ausdruck von Hass sein, aber sie kann auch ein Medium bereitstellen, das Hass hinterfragbar, sichtbar und analysierbar werden lässt.Ausgehend von einem affekttheoretischen Verständnis widmen sich die Beiträge des Bandes einerseits den Adaptionen von Hassrede in literarisch-künstlerischen Zusammenhängen und untersuchen andererseits in Fallstudien zwischen dem 15. Jahrhundert und der Gegenwartsliteratur, wie Hass und Literatur zueinander in Beziehung stehen.

Jürgen Brokoff (Prof. Dr.) ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin und Projektleiter im Sonderforschungsbereich »Affective Societies«. Nach Promotion und Habilitation in Bonn war er Vertretungsprofessor in Bonn sowie als Fellow der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an den Universitäten UC Davis, Yale und Cornell (USA). Seine Forschungsschwerpunkte sind Konzepte von Gegenwartsliteratur, Literatur und öffentliche Meinung, Literatur und Kriegsverbrechen sowie Geschichte der Poesiesprache vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.Robert Walter-Jochum (Dr. phil.) ist nach Promotion und Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin am dortigen Sonderforschungsbereich »Affective Societies« beschäftigt. In seiner Forschung befasst er sich im Projekt »Gefühle religiöser Zugehörigkeit und Rhetoriken der Verletzung in Öffentlichkeit und Kunst« mit der Schnittstelle von Hassrede und (Gegenwarts-)Literatur. Daneben publizierte er u.a. zur deutschen und österreichischen Gegenwartsliteratur sowie zu den Bereichen Autobiografik, Literatur und Religion sowie Literatur und Emotionen.