Hebräisches Evangelium und synoptische Überlieferung

Guido Baltes untersucht, inwieweit die Frage nach einer hebräischen Frühgestalt der Evangelientradition einen weiterführenden Beitrag zur Arbeit am synoptischen Problem liefern kann. Er zeigt zunächst, dass in der jüdischen Welt des zweiten Tempels, entgegen verbreiteter Annahmen, das Hebräische neben dem Aramäischen und dem Griechischen als gleichwertige Alltags- und Umgangssprache Verwendung fand und daher auch als linguistisches Ursprungsmilieu der Evangelientradition in Betracht gezogen werden muss. Im Anschluss analysiert er anhand ausgewählter Perikopen die mögliche hebräische Frühgestalt einzelner Überlieferungen, um diese historisch plausibel in den Kontext jüdischer Literatur einzuordnen und dann auch Rückschlüsse für die synoptische Frage zu ziehen. Im Ergebnis zeichnet sich ein komplexes Modell synoptischer Beziehungen ab, in dem eine protomatthäisch geprägte Frühform der Überlieferung den drei kanonischen Evangelien vorausgeht.

Geboren 1968; Studium der evangelischen Theologie in Oberursel und Marburg; 1996 Ordination; 2003-2009 Auslandsdienst in Jerusalem; 2010 Promotion; Dozent für Neues Testament am Marburger Bibelseminar und Pfarrer i.E. in der ökumenischen Kommunität Christus-Treff (Marburg).

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