Hegyhátmaróc (Maróc) Teil II

Einst wuchsen uns hier in Maróc die Trauben, Aprikosen und Feigen in den Mund. Seit wir enteignet wurden, müssen wir die Früchte unserer Erde mit Geld kaufen. Auf die gleiche Art, Enteignung, Verbote, Vertreibung und Flucht, wachsen noch immer Geldmenge, Schuldentragfähigkeit, der Reichtum der Provisionäre und die Macht über andere. Hegyhátmaróc hatte eine Basisdemokratie, genügte jedoch, wie fast alle Landstriche Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nicht den fiskalen Erfordernissen. Die Folge waren fiskale Kriege, Kriege des Fiskus, demnach des Staates als Eigentümer des Staatsvermögens, getarnt durch ideologische Herrschaftsparadigmen, welche den Teufel an die Wand malen, Gefahren vorgaukeln und folgend Enteignung, Umsiedlung, Vertreibung, Zwangsarbeit, so wie wir all das heute global organisiert erleben können. Was uns bleibt ist die Benennung dieser historischen Schuld, die Mahnung an künftige Generationen und das Pflanzen von blauen Vergissmeinnicht (Kék Nefelejcs), so niemand vergessen sei, der dieses Dorf gebaut und eine Familie gegründet hat, an deren vielen Verzweigungen bis heute die Blüten unserer Kinder und Kindeskinder immerfort wiederkehrend leuchten.

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