Kaum ein Thema hält Europa zur Zeit derart in Atem wie die Migration. Auch die Kirchen engagieren sich in diesem Gebiet. Wie begründen sie ihr Engagement und woran richten sie es aus? Das Stichwort 'Heimat' bietet eine überraschende, aber aussichtsreiche Perspektive an. Heute wird Migration von Flüchtenden als Verheissung von Heimat und von Ansässigen als Bedrohung von Heimat erfahren. Auch die Bibel ist über weite Strecken ein Buch, das von Heimatverlust und Heimatsuche handelt. Die Autorinnen und Autoren erinnern daher an die biblisch-theologische Sicht, dass wir als Christinnen und Christen selbst in eine Migrationsexistenz getauft sind und wir in unseren Lebenswelten zugleich beheimatet und heimatlos sind. Vor diesem Hintergrund fragen sie zunächst nach einem theologischen und erst dann nach einem sozialethischen Zugang zur Problematik der Migration.

Amélé Adamavi-Aho Ekué, Dr. theol., ist Professorin für Sozialethik am Ökumenischen Institut Bossey und Beauftragte für die Ökumenisch-theologische Ausbildung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf.