Heimatvertriebene in Darmstadt der 1950-er Jahre. Das gemeinnützige Vereinswesen der Ungarndeutschen und die Instrumente der demokratischen Kommunalpolitik

Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Mikrostudie zur sozialpolitischen Kultur in Darmstadt der 1950er-Jahre betrifft den Stadtteil Darmstadt-Süd/Heimstättensiedlung. In dieser Zeit umfasste er mehrere Siedlungen: die eigentliche Heimstättensiedlung ('Altsiedlung') der Einheimischen aus den 1930-er Jahren, die Buchenlandsiedlung der Bukowinadeutschen und die Donausiedlung der Ungarndeutschen. Am Beispiel von zwei markanten Interessenkonflikten in Darmstadt-Süd spiegelt die Studie die frühe Einsetzung der Aushandlungs-, Entscheidungs- und Umsetzungsinstrumente der demokratischen Kommunalpolitik wider - mit deren Stärken und Schwächen, und vor dem Hintergrund der gegebenen sozialen Vielfalt des Stadtteils. Die Studie basiert vornehmlich auf Dokumenten des Stadtarchivs Darmstadt, dem Heimatruf, dem 1951-1954 monatlich in Frankfurt a.M. erschienenen Periodikum vormaliger Leiter des Volksbundes der Deutschen in Ungarn, sowie auf zahlreichen lebensgeschichtlichen Interviews. Sie ist auch als zeitgeschichtlicher Beitrag zur führungs- und raumbezogenen Sozialgeschichte im untersuchten Jahrzehnt konzipiert.

Krisztina Kaltenecker hat Geschichte, Ungarisch und Deutsch studiert. Ihre Publikationen behandeln u.a. Thomas Bernhards "Heldenplatz", die Konstruktion deutscher Gemeinschaften in Ungarn und Deutschland, die Geschichtskultur und das Geschichtsbewusstsein der Ungarndeutschen, Theodor Schieders Ungarnbild und die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn.

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