Heinrich Bölls Kritik an den Restaurationstendenzen der Nachkriegszeit. Die Figurenkonstellation in der Kurzgeschichte 'Nicht nur zur Weihnachtszeit'

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Sprache: Deutsch, Abstract: Einschätzungen und Wertungen über das Schaffen des Nobelpreisträgers Heinrich Böll (1917-1985) hatten zurecht wie im folgenden einen in hohen Maße lobenden Charakter: 'Er war, alles in allem, der meistgelesene und -diskutierte, auch im Ausland bekannteste und geachtetste, kurz der ´erfolgreichste` Schriftsteller der Bundes-republik.' In den USA galt er als 'most interesting German writer' und auch in den ehemals sozialistischen Ländern war Böll der meistgelesene Autor der BRD . Kontinuierlich begleitete er seit seinen ersten Veröffentlichungen von 1947 kritisch-produktiv die westdeutsche Gesellschaft, und sein gesamtes Werk lässt sich am besten als ein fortlaufender Kommentar zur Geschichte Nachkriegsdeutschlands und der Bundesrepublik verstehen. Meine Hausarbeit stützt sich auf die These, dass Heinrich Böll in seiner satirischen Erzählung 'Nicht nur zur Weihnachtszeit' in erster Linie die Restaurationstendenzen innerhalb der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft kritisieren wollte. H. M. Maidson hat dies, in nähe zu den oben genannten Schwarz und Korn, folgendermaßen auf den Punkt gebracht: ' Bölls Satire richtet sich gegen den Geist der Restauration, (...), gegen die Sehnsucht, in die ´gute alte Zeit` zurückzukehren und jeder moralischen Verpflichtung gegenüber den Erinnerungen [der Nazizeit] (...) auszuweichen.' In dem Hauptteil werde ich in diesem Sinne die Verarbeitung der Kritikpunkte in der Kurzgeschichte anhand einer Charakteristik des Rollenensembles darlegen. Des Weiteren gehe ich in aller Kürze auf Bölls Satirebegriff ein.

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