Die Göttin Hekate gehört zu den 'dunklen' Göttinnen. Als eine der ältesten vorpatriarchalen Erdgöttinnen wurde sie in der Antike von den Menschen leidenschaftlich verehrt, aber auch gefürchtet: Als Beherrscherin jeglicher Form von Magie konnte die 'Hexengöttin' den Zugang zur Unterwelt eröffnen, den Kontakt zu Geistern, Gespenstern und Toten erlauben, als Orakelgottheit die Zukunft offenbaren, ihren Verehrern Macht und Reichtum gewähren. Der Hekate-Kult war in der Antike weit verbreitet, wurde aber stets geheimnisvoller und verborgener als der anderer Gottheiten gepflegt. Zu ihren Anhängern zählten nicht nur Hexen und weise Frauen, sondern auch Magier, Theurgen und neuplatonische Philosophen. Obwohl Hekate im christlichen Mittelalter dämonisiert und ihr Bild stark ins Negative verzerrt wurde, ist das Andenken an ihre herausragende Bedeutung nie völlig erloschen. In der Gegenwart scheint sich eine Korrektur ihrer Interpretation anzubahnen, die zur Wiederbelebung ihrer Verehrung führt. Die auf umfangreichem Quellenstudium beruhende Arbeit zeigt zunächst die Vielschichtigkeit dieser archetypischen Gestalt auf und zeichnet darüber hinaus ihr heimliches Fortleben in der Neuzeit nach.

Geboren 1963 in Freiburg, Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie in Münster, Bonn, Paris und Freiburg. 1994 Promotion in Germanistik mit einer Arbeit über Christoph Martin Wieland. 1986 Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik (zusammen mit Ulrich Holbein). Seit 1991 Buddhist, von 1993-2003 Studium und Praxis des tibetischen Buddhismus nach der Überlieferung der Gelugpa-Tradition. 2003-2005 Mitglied im Rat der Deutschen Buddhistischen Union. Von 1999-2003 Herausgeber der Zeitschrift 'Chökor - Tibetischer Buddhismus im Westen'. Lebt in Nürnberg, wo er Deutsch, Französisch und Latein unterrichtet. Zahlreiche Übersetzungen aus dem Englischen, Französischen und Lateinischen (u.a. Texte von Stephen Mace, Hakim Bey, Ray Sherwin, Linda Falorio)..