Helke Sander: DIE ALLSEITIG REDUZIERTE PERSÖNLICHKEIT - REDUPERS

Mit 'Die allseitig reduzierte Persönlichkeit - Redupers' (1977) ist dieser Band einem Klassiker des feministischen deutschen Kinos gewidmet. In ihrem ersten abendfüllenden Film dokumentiert Helke Sander, wie sich eine alleinerziehende, freiberuflich arbeitende Fotografin ein graues Berliner Märzwochenende lang an den Widerständen einer westdeutschen Gesellschaft abarbeitet, in der es für sie und ihr Leben keinen Platz zu geben scheint. Gespielt wird diese Frau von der Regisseurin und Aktivistin Helke Sander selbst, deren legendäre 'Tomaten-Rede' 1968 die deutsche Frauenbewegung angestoßen hatte. Mit langen Fahrtaufnahmen, Anleihen aus dem Essay- und Dokumentarfilm und bissigem Humor folgt 'Redupers' der Hauptfigur durch ein feindlich gesinntes Berlin auf der Suche nach einer Sprache für ihre Situation. Unterwegs muss sich diese in politischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht so reduzierte Frau immer wieder selbst entwerfen - und sich unablässig dagegen wehren, von anderen entworfen zu werden.

Jörn Glasenapp, Studium der Germanistik, Amerikanistik und Anglistik in Göttingen; 1999 Promotion; danach Wechsel in die Kultur- und Medienwissenschaft; 2006 Habilitation; seit 2010 Inhaber des Lehrstuhls für Literatur und Medien an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Fotogeschichte, -ästhetik und -theorie; Filmgeschichte, -ästhetik und -theorie; Visual History; mediale Komik; Sigmund Freud. Kevin Vennemann lehrt am Scripps College in Claremont in Kalifornien und lebt in Los Angeles. Zuletzt erschienen 'Die Welt vom Rücken des Kranichs' (2020) und 'Sunset Boulevard. Vom Bauen, Filmen und Sterben in Los Angeles' (2012).

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