Hemmungslos

Krimi-Fans und alle Leser, die sich einen spannenden Einblick in die Zeit der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts verschaffen wollen, sind bei Hugo Bettauer richtig aufgehoben. Anders als bei den großen Autoren der angelsächsischen Kriminalliteratur dieser Zeit - wie Agatha Christie, Dorothy L. Sayers oder John Dickson Carr - spielt bei Bettauer die Überführung des Täters keine entscheidende Rolle fürs Lesevergnügen. Der Krimiautor Bettauer gestaltet seine Erzählung über die Moral in gesellschaftlichen Krisenzeiten eher als Zeitroman, der die sozialen Konventionen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten bloßlegt. Wie bei allen Werken der ofd edition wurde die ursprüngliche Textfassung nicht automatisiert kopiert, sondern sorgfältig neu editiert und der aktuellen Rechtschreibung angepasst - die bessere Lesbarkeit verhilft so zu einem ungetrübten Lesegenuss. Eine Einführung erläutert den historischen Hintergrund und Interpretationsansätze. Außerdem wurde dem Band eine kurze Autobiographie Bettauers beigefügt.

Maximilian Hugo Bettauer (1872 - 1925), war ein österreichischer Journalist, Schriftsteller und Verleger. Zu seinen erfolgreichsten Romanen zählen "Stadt ohne Juden" (1922) und "Die freudlose Gasse" (1924).