Henry Purcell: Fantazias

Nach einem Programm mit Werken, die sich thematisch um die Lachrimae Pavans (ECM 2189) desRenaissance-Komponisten John Dowland drehten, widmen sich der Geiger John Holloway und sein Ensemblenun den 'Fantazias' des Barockkomponisten Henry Purcell. In seinem ausführlichen Begleittextzu den Fantasien bemerkt Holloway, dass man 'rückblickend versucht ist, dieses brillante Kondensat desAllerbesten von Byrd, Lawes, Jenkins und Locke als persönlichen Abschied von einer Musikform zu sehen,die auch in seiner eigenen Kammermusik bald von Sonaten abgelöst werden sollte.' Purcells Fantasien geltenals einige der feinsten und anspruchsvollsten Werke der Gattung, die mit profundem Kontrapunkt undgroßer Beherrschung aller polyphonen Techniken der damaligen Zeit auftrumpfen. Der Vortrag der dreiundvierstimmigen Fantasien durch Holloway und sein Ensemble bietet einen tiefen Einblick in die Strukturder Kompositionen und offenbart eine neue Perspektive auf einen Komponisten, der, wie Holloway anmerkt,die außergewöhnliche Fähigkeit besaß, 'den schmalen Grat zwischen Freude und Trauer zu beschreiten,der Melancholie, die ein so charakteristisches Merkmal seiner Zeit war, auf wundersame Weise Ausdruckzu verleihen.'