Henry van de Velde - der ¿Friseursalon Haby¿ und die ¿Continental Havana-Compagnie¿
Autor: | Sowa, Miriam |
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EAN: | 9783640762095 |
Auflage: | 002 |
Sachgruppe: | Kunst |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 36 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 26.11.2010 |
Untertitel: | Vergleich unter Berücksichtigung des zeitlichen Kontextes |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Kunst - Architektur, Baugeschichte, Denkmalpflege, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Kunsthistorisches Institut), Veranstaltung: Seminar "Architektur und Raumkunst in Berlin in der Zeit um 1900", Sprache: Deutsch, Abstract: Die englische Arts-and-Crafts-Bewegung, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in England begann, hatte großen Einfluss auf die Kunstentwicklung im restlichen Europa. Belgien war dieser Entwicklung schon früh aufgeschlossen. Brüssel war zu jener Zeit im Vergleich zu anderen europäischen Groß- oder Hauptstädten progressiver und zog daher viele Künstler an. Die Stadt entwickelte sich unter diesen Bedingungen zur Hauptstadt des Jugendstils. Dieser stellte in Europa eine Stil-Wende dar. Die zeitliche Spanne umfasst etwa die Zeit von 1890 bis 1905, also einen kurzen Zeitraum von nur etwa fünfzehn Jahren. Sie war jedoch prägend für die folgenden künstlerischen Tendenzen. Der Jugendstil suchte auch eine neue Haltung in Abgrenzung zum bis dahin vorherrschenden Historismus. Er stellte den Versuch dar, nach der Vereinigung zahlreicher Stile unter eben jenem Deckmantel, zu einem neuen Gesamtstil zu gelangen und Ästhetik wieder für eine breitere Masse erfahrbar zu machen. Jedoch gab es ein Dilemma: Die Produkte handwerklicher Arbeit waren und sind teurer als die der Maschinenarbeit. So zeigte sich im Laufe der Schaffenszeit Van de Veldes schließlich eine offensichtliche Diskrepanz zwischen der Absicht, ästhetische Produkte für eine breite Masse herzustellen und der Realität. Tatsächlich bestand seine Klientel nämlich ausschließlich aus Angehörigen des gehobenen Bürgertums. Seine Produkte waren so hoch im Preis, dass selbst jene solvente Kundschaft zuweilen mit Unverständnis reagierte. Und obwohl die Preise hoch waren, konnte er seine Kosten nicht gänzlich decken, so dass er ständig verschuldet war und immer wieder neue Kredite in Anspruch nehmen musste. So kam es schließlich zur Insolvenz seiner Firma. Allerdings war Van de Velde trotz der ständigen finanziellen Schwierigkeiten außerordentlich produktiv und verfolgte seine künstlerisch-handwerklichen Bestrebungen konsequent, so dass ein beachtliches Werk entstanden ist. In seinen Möbelentwürfen, meist parallel zu seiner Innenraumgestaltung erschaffen, setzte er auf konstruktiven Aufbau, fein geschwungene Linienführung und ausgewogene Komposition der Elemente. Mit der Frage der für ihn typischen Linien-Ornamentik setzte er sich intensiv und bereits früh auseinander. Im Jahre 1900 zog er nach Berlin, wo er für zwei Jahre tätig war. Große Projekte dieser Zeit waren die komplette Gestaltung der Inneneinrichtung des ¿Hoffriseursalons Haby¿ und der ¿Continental Havana-Compagnie¿.