Herausforderungen an die Wirtschaftspolitik an der Schwelle zum 21. Jahrhundert.

An der Schwelle zum neuen Jahrhundert steht die Wirtschaftspolitik vor großen Herausforderungen. Vor dem Hintergrund der Globalisierung, des Wandels zur Dienstleistungsgesellschaft, der Veränderung von demographischen Strukturen und des Übergangs der planwirtschaftlich organisierten Wirtschaftssysteme in marktwirtschaftlich orientierte gilt es, in den Industrie-, Transformations- und Entwicklungsländern zukunftsweisende wirtschaftspolitische Weichenstellungen vorzunehmen. Zu den drängendsten ökonomischen Problemen der westlichen Industrieländer zählen die Arbeitslosigkeit, eine sich vergrößernde Einkommensungleichheit sowie die Alterung der Bevölkerung. In vielen Entwicklungsländern dominiert die Sorge, daß angesichts von Globalisierung und Wissensintensivierung der Produktionsprozesse aufholende Entwicklung erschwert wird. Während die ost- und mitteleuropäischen Transformationsländer auf dem Weg in die EU sind, bereitet der Transformationsprozeß in den übrigen Ländern des ehemaligen Ostblocks erhebliches Kopfzerbrechen; insbesondere Rußland scheint vor beinahe unlösbaren wirtschaftlichen und politischen Problemen zu stehen. Finanz- und Währungskrisen werfen Schatten auf die wirtschaftliche Entwicklung in anderen Regionen der Welt. Die Beiträge zu dieser Festschrift befassen sich eingehend mit diesen Problemen. Sie spiegeln das Wirken und die Arbeiten von Lutz Hoffmann wider, der sich als Wissenschaftler und Berater seit mehr als 40 Jahren mit wirtschaftspolitischen Fragen befaßt. Sein Denken war dabei immer von Skepsis gegenüber einfachen, modellhaften Lösungen geprägt. Lutz Hoffmann ist ein Ökonom, der mit Theorien pragmatisch umzugehen weiß und Schubladendenken ablehnt. Er hat sich von keiner der vielen Schulen der Volkswirtschaftslehre vereinnahmen lassen und einen unabhängigen, kritischen Geist bewahrt. Die Auswahl der Beiträge sowie die Autoren, die von inländischen und ausländischen Universitäten, internationalen Organisationen und nationalen Forschungsinstituten kommen, reflektieren diesen wissenschaftlichen Pluralismus.