Herrscher versus Beherrschte. Die Pieds-Noirs zwischen französischen Kolonialinteressen und algerischer Unabhängigkeitsbewegung

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 1, Universität Wien (Institut für Geschichte), Veranstaltung: Geschichtswissenschaftliche Arbeitstechniken: Empires und Nationalstaaten, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Kolonialismus war wohl eines der grausamsten Kapitel der europäischen Geschichte. So scheint sich auch Frankreich für seine Kolonialvergangenheit zu schämen und schwieg lange Zeit darüber, besonders über die sozialen Aspekte dieser gewaltsamen Jahre der Unterdrückung. Demnach wurden auch die Pieds-Noirs, die in Zeiten der Kolonialisierung in Algerien lebenden Franzosen, regelrecht aus den Geschichtsbüchern verbannt. Die Geschichte der Pieds-Noirs ist zweifellos sehr komplex, da es sich nicht um eine gewöhnliche Nation handelt, sondern um eine Gruppe, die direkt mit der Geschichte Algeriens und Frankreich in Verbindung steht. Jedoch sollen auf den folgenden Seiten nicht einfach Daten und historische Ereignisse aufgelistet, sondern es soll vielmehr ein Überblick über das Leben und die Entwicklung der Pieds-Noirs gewährt werden. Das Hauptaugenmerk wird auf die Unterdrückung der algerischen Bevölkerung durch die Pieds-Noirs gelegt, deren Herrschaft in Algerien zu Spannungen und Widerständen führten. Diese gipfelten 1954 im Algerienkrieg, der acht Jahre später mit der Unabhängigkeit des Landes endete. Diese Arbeit hört aber nicht wie so viele Geschichtsbücher mit der Unabhängigkeit Algeriens auf, sondern es wird auch auf die Weiterentwicklung der Geschichte der Pieds-Noirs nach ihrer Rückkehr nach Frankreich eingegangen. So wird hiermit versucht, die Geschichte der Pieds-Noirs im Rahmen dieser Arbeit umfangreich zu beleuchten ¿ von den Anfängen im Jahre 1830 bis heute.