Hexendiskurs in der NS-Zeit und die katholische Kirche

Das Thema "Hexen und Hexenverfolgung" wurde während des "Dritten Reichs" im Rahmen einer Auseinandersetzung zwischen Vertretern der Partei und kirchlichen Autoren instrumentalisiert. NSDAP-Chefideologe Alfred Rosenberg behauptete in seinem "Mythus des 20. Jahrhunderts": Auf den Papst der katholischen Kirche, Nachfahre des etruskischen Zauberers, "geht ... unsere mittelalterliche Weltanschauung zurück, ... jener Hexenwahn, dem Millionen des Abendlandes zum Opfer gefallen sind". Die Kirche konterte in einer Gegenschrift zum "Mythus": "Der Hexenglaube (ist) in der germanischen Tradition selbst zu Hause. Auch das Verbrennen der Hexen ist altgermanische Sitte". Die vorliegende kirchengeschichtliche Arbeit von Manuel Hartmann, entstanden 2017 an der Ruhr-Universität Bochum, untersucht - entlang der bedeutsamsten Primärtexte - Schauplätze, Vielschichtigkeit und Dynamik des Hexendiskurses in nationalsozialsozialistischer Zeit. Ein Sonderband in der Reihe "Kirche & Weltkrieg"