Hinter einer warm braunen Haustür

Die Autorin beschreibt ihre Kindheit und Jugend in den zwanziger und dreißiger Jahren. Die privaten Erlebnisse stehen zwar im Vordergrund, aber die politischen Ereignisse, die sie in diesem Alter nur bedingt verstehen und einschätzen kann, schwingen überall im Hintergrund mit. Geboren und aufgewachsen in Bonn am Rhein erscheint das Leben zunächst unbeschwert mit allen Freuden, die ein Kinderherz höher schlagen lassen. Doch dann verändert sich das Leben. Die Mutter stirbt und eine neue Frau soll ihren Platz einnehmen. Ein neues zu Hause soll das alte ersetzen und der Umzug aus der Kleinstadtidylle am Rhein geht in die Großstadt. Doch es ist nicht irgendeine Großstadt, es geht nach Berlin und man schreibt das Jahr 1936. In Berlin sind die neuen politischen Verhältnisse allgegenwärtig. Die Olympiade lässt alles in einem besonderen Licht erscheinen. Beim großen Schwimmfest darf sie sogar Adolf Hitler persönlich die Hand geben. Doch der Glanz erlischt bald. Der Krieg kommt über das geliebte Vaterland und über die Familie. Die Brüder werden Offiziere, obschon sie das eigentlich nicht wollen, und fallen beide. Trotz aller Erschütterungen absolviert sie eine Ausbildung zur Fotografin und ist daneben täglich im Arbeitseinsatz. Auf diesem Weg lernt sie immer mehr die Absurdität des Krieges kennen und die verlogene Moral der Machthaber. Aber es gilt zu überleben. Sie findet eine Anstellung und arbeitet bis zum Schluß als Fotografin in einer Klinik in Breslau, von wo sie dann fliehen muss zurück nach Berlin. Als der Krieg aus ist, liegt nicht nur die Stadt in Trümmern. Doch es gibt einen Silberstreif am Horizont. Ein Brief kommt aus Rimini und nur wenige Jahre danach wird ein junger Offizier aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Sie heiraten und das Leben beginnt aufs Neue.