HipHop in Deutschland im Zwiespalt des ethnokulturellen Diskurses

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Empirische Kulturwissenschaften, Note: 1,7, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Veranstaltung: Migration und Integration , Sprache: Deutsch, Abstract: Zentrale Ausgangspunkte für die Analyse sind die Begriffe der performativen Inszenierung und des theatralen Rituals, die im begrenzten Rahmen dieser Arbeit Erwähnung finden, aber nicht genauer ausgeleuchtet werden können. HipHop sei als performative Kultur zu verstehen, die erst durch die Performance, die theatrale Darbietung an Authentizität gewinnt, indem 'globale Bilder des HipHop in die eigene lokale Praxis integriert (werden) und damit die Tradition des HipHop fortgeschrieben' wird. In der Performance spielt natürlich, gerade im HipHop, der Körper eine große Rolle. Durch ihn werden theatrale Rituale verleiblicht und habitualisiert. Habitualisierung ist ein von Pierre Bourdieu geprägter Begriff, den er als 'Sozialisationsvorgang (versteht) (...), der durch mimetische Annäherung an das Vorbild erfolg(t).' Das Vorbild, der Ursprungsmythos ist in der Kultur des HipHop also von größter Bedeutung. Daher sei ebenso die Beschreibung des HipHops als 'hybride Kultur' als ausschlaggebend zu betrachten. Dabei ist das 'Dazwischen im Spannungsfeld von Original und Adaption, Vorbild und Neugestaltung' von zentraler Wichtigkeit. Die Adaption des Vorbilds durch die lokale HipHop-Kultur wird in Deutschland aber immer noch in Frage gestellt. Bushido steht als 'Ausländer' im Mittelpunkt einer Debatte über Authentizität. Diese Debatte führt hinein in die allgemein gesellschaftlichen Problemfelder von Migration und Integration.