Historiker und Archivar im Dienste Preußens.

Dass ausgewiesene Archivare neben ihrer beruflichen Haupttätigkeit - dem Betreuen, Erschließen, Verwalten und Zugänglichmachen von Akten, Dokumenten und anderen Überbleibseln geschichtlichen Lebens - als produktive Autoren forschungsrelevanter Fachpublikationen in ansehnlichem Umfang und beträchtlicher Zahl hervortreten, zählt ebenso zu den traditionellen Selbstverständlichkeiten der historischen Zunft, wie es im aktuellen Forschungs-, Wissenschafts- und Lehrbetrieb mehr und mehr zu einer Rarität geworden ist. [...] Das Lebenswerk von Jürgen Kloosterhuis, zu dessen 65. Geburtstag diese Festschrift erscheint, steht ganz in den Traditionen solcher forschenden, schreibenden und lehrenden Archivare, deren vornehmste Repräsentanten stets mehr und Umfassenderes erstrebten als die reibungslose Abwicklung aktenbezogener Benutzerwünsche. Auf allen Stationen seines von Oberfranken über Westfalen bis an die Spree führenden Lebensweges hat sich der Jubilar immer wieder stark von den historischen Gegebenheiten seiner jeweiligen Umgebung inspirieren lassen und die daraus resultierende lokale und regionale Verbundenheit durch viele spätere Veröffentlichungen zum Ausdruck gebracht. [...] Lebensweg und wissenschaftliches Werk des Jubilars [...] bilden eine eng miteinander verschränkte und aufeinander bezogene Einheit. Den verschiedenen Stationen seines Wirkens entsprechen unterschiedliche Themenfelder seines Forschens, die sich auf fünf große Arbeitsbereiche erstrecken und die Binnengliederung dieser Festschrift bestimmen. (Aus dem einführenden Beitrag von Frank-Lothar Kroll)

Hans-Christof Kraus studierte Geschichte, Germanistik und Philosophie an der Georg-August-Universität zu Göttingen. 1992 Promotion im Fach Mittlere und Neuere Geschichte. Berufliche Tätigkeit und akademische Lehre an verschiedenen Forschungsinstitutionen und Hochschulen, u.a. in Berlin, München, Speyer, Stuttgart, Jena. 2002 Habilitation für das Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2007 Ordinarius und Lehrstuhlinhaber für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Passau. Mitglied u.a. der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Kommission für die Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, der Historischen Kommission zu Berlin, der Preußischen Historischen Kommission. Frank-Lothar Kroll studierte Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Religionswissenschaften in Bonn und Köln. 1987 Promotion; 1992 Präsident der Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V.; 1995 Habilitation in Erlangen; 1996 Louis Ferdinand Preis des Preußeninstituts; Professurvertretungen an den Universitäten Erlangen und Dresden; 2000 Professurvertretung und spätere Berufung auf die Professur für Neuere und Neueste Geschichte / Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der TU Chemnitz. Seit 2006 Vorsitzender der Preußischen Historischen Kommission und seit 2011 1. Vorsitzender der Prinz-Albert-Gesellschaft e.V.; u.a. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Zeitgeschichte München, der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. und der Ranke-Gesellschaft.

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