Historiographie an europäischen Höfen (16.-18. Jahrhundert).

Die historische Forschung erachtet die hof- und staatsnahe Historiographie der frühen Neuzeit als parteiisch, methodisch veralteten Modellen verpflichtet und im Bereich der Öffentlichkeit als dysfunktional und ineffizient. Zurecht? Die europäischen Höfe erzeugten in der Genealogie und im Zeremoniell für die Geschichtsschreibung systemrelevantes historisches Wissen. Über Hof- und Staatshistoriker konnten 'Geschichtsbilder' entworfen werden, die im nationalen wie übernationalen Rahmen durchaus Erfolg hatten. Gerade die offiziöse Geschichtsschreibung erweist sich als präzises Meßinstrument für die Verfaßtheit der jeweiligen Öffentlichkeit. Aufschlußreich sind zudem die Strategien und Investitionen der Regierungen im Bereich der historischen Repräsentation. Es wird deutlich, daß die Geschichtsschreibung auch eine vielseitige Vermittlerin von politischen, ästhetischen und wissenschaftlichen Programmen war. Somit wirkt sie nicht nur bei der Artikulation eines gesamteuropäischen Geschichtsraumes mit, sie fordert auch zur Suche nach Parallelphänomenen in außereuropäischen Gesellschaften auf.

Weitere Produkte vom selben Autor

Download
PDF
Die Habsburger Reiche 1555-1740 Arno Strohmeyer

17,99 €*
Download
ePUB
Die Habsburger Reiche 1555-1740 Arno Strohmeyer

17,99 €*
Download
ePUB
On the Way to the '(Un)Known'? Doris Gruber, Arno Strohmeyer

0,00 €*
Download
PDF
On the Way to the '(Un)Known'? Doris Gruber, Arno Strohmeyer

0,00 €*