Historische Terrassenweinberge gehören zu den faszinierendsten Zeugen europäischer Landschaftskultur, doch ihr Bestand ist gefährdet. Dieses Buch beschreibt Methoden und Ergebnisse des transdisziplinären Forschungsprojektes «Historische Weinberge - Winzer, enkmalpflege und Naturschutz auf einem gemeinsamen Weg». Die Autoren erläutern die Problematik der Terrassenweinberge, liefern eine umfassende Aufarbeitung historischer Literatur zur Bau- und Arbeitsgeschichte, gehen auf die Nutzung der Ressource Holz ein, etwa für Weinbergspfähle, und stellen Instrumente zum Erhalt dieser Rebberge vor. Darüber hinaus werden Fragen behandelt wie: Beeinflusst die Landschaftsqualität unsere Wahrnehmung von Landschaft und unsere Einstellungen zum Beispiel gegenüber Naturschutz? Wie nehmen Jugendliche Weinbaulandschaften wahr? Und wie stehen sie den Weinbergen und ihrer Bewirtschaftung gegenüber? Was haben unsere Trockenmauer weinberge mit den Terrassen der Inkastadt Machu Picchu gemeinsam? Was passiert in terrassierten Steillagen bei Wolkenbrüchen mit den anfallenden Wassermengen? Können wir aus den Mauern eines Weinbergs Hinweise auf dessen Entstehungsgeschichte herauslesen? Gibt es gelungene Flurbereinigungen historischer Terrassenlagen? Und wenn ja, was muss dabei beachtet werden? Das Buch richtet sich nicht nur an Winzer, Natur- und Denkmalschützer, Trocken maurer oder Wissenschaftler, sondern an alle, die sich für historische Kul tur landschaft, ihre Bedeutung sowie ihre Entstehung und Erhaltung interessieren.

Werner Konold Prof. Dr. Werner Konold, Jahrgang 1950, aufgewachsen auf der Schwäbischen Alb. Er ist von der Ausbildung her Diplom-Agraringenieur und leitet seit 1997 das Institut für Landespflege (jetzt Professur für Landespflege) an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind zum einen Kulturlandschaften und die menschlichen Triebkräfte, die sie aus wirtschaftlichem Antrieb über die Jahrhunderte gestaltet haben, zum anderen die Wahrnehmung von Landschaft und die Beziehungen zwischen Kulturlandschaft und Naturschutz. Er ist Sprecher des Deutschen Rates für Landespflege, Mitglied im MAB-Nationalkomitee (D) und Träger des Grossen Binding-Preises für Natur- und Umweltschutz. Kontakt: werner.konold@landespflege.uni-freiburg.de Claude Petit Dr. Claude Petit, aufgewachsen in Echternach/Luxemburg, studierte Forstwissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau. Nach seinem Studium promovierte er an der Professur für Landespflege der Universität Freiburg. Hier standen die Entstehungsgeschichte und Bausubstanz der Terrassenweinberge, ihre Wahrnehmung und Perspektiven für ihre Erhaltung im Vordergrund. Zurzeit arbeitet er als Lehrer in den Bereichen Forstwirtschaft und Naturschutz und als Koordinator im Entstehungsprozess des Naturparks Mellerdall für den gleichnamigen kommunalen Zweckverband. Kontakt: claude.petit@naturpark-mellerdall.lu