Historisches Lernen und Materielle Kultur

Im Zuge der Etablierung des »New Materialism« wird die Bedeutung von Objekten für menschliche Gesellschaften neu verhandelt. Welches Potenzial dieser Neue Materialismus für Geschichtswissenschaft und Geschichtsdidaktik hat, ist bisher nur ansatzweise ausgelotet worden, doch es scheint vielversprechend: Wenn Sachquellen nicht als passive Überreste gedeutet werden, sondern auch als Akteure der Gegenwart, wenn sie gesichertes Wissen über die Vergangenheit ermöglichen, dann sind sie in besonderem Maße geeignet, historisches Lernen zu fördern. Oder sind gegenständliche Objekte der interpretativen Willkür genauso ausgeliefert wie jede andere Quelle?



Sebastian Barsch, geb. 1975, ist Professor für Geschichtsdidaktik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Neben der materiellen Kultur liegen seine Forschungsschwerpunkte im Bereich der inklusiven historischen Bildung und der Professionalisierungsforschung. Er war mehrere Jahre lang als Förderschullehrer tätig.
Jörg van Norden ist Professor im Arbeitsbereich Geschichtskulturen an der Universität Bielefeld. Nach seinem Studium der Geschichte, Spanisch und Religion und seiner Promotion arbeitete er im Schuldienst. Seine Forschungsinteressen sind Geschichtstheorie, Gedenkkultur, Materialität und empirische Lehr-Lernforschung.