Hizbollah und die Gewalt
Autor: | Küpeli, Ismail |
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EAN: | 9783656843993 |
Auflage: | 001 |
Sachgruppe: | Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft |
Sprache: | Deutsch |
Seitenzahl: | 12 |
Produktart: | Kartoniert / Broschiert |
Veröffentlichungsdatum: | 21.11.2014 |
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ursprünge der Hizbollah liegen in den schiitischen Protestbewegungen der 1960er/70er Jahre. Die Geschichte der Schiiten im Libanon war gekennzeichnet durch Unterdrückung und Verfolgung. Die Unabhängigkeit des Libanons 1943 beendete die Benachteiligung der Schiiten nicht. Innerhalb des konfessionellen System Libanons blieben die Schiiten unterrepräsentiert. So waren nur 3,2% der höheren Beamten Schiiten. Die Schiiten bildeten bereits 1956 19% der Bevölkerung. Der Anteil der Schiiten an der Bevölkerung wuchs zwischen 1956 und 1975 auf ca. 30%, und auch dieser Wachstum wurde bei der politischen Repräsentation nicht berücksichtigt. So blieben die Schiiten eine mehrheitlich wirtschaftlich schwache und politisch marginalisierte Bevölkerungsgruppe. Diese Situation führte dazu, dass ein schiitischer Geistlicher, Imam Musa al-Sadr, eine soziale Protestbewegung mit der Forderung nach mehr sozialer Gerechtigkeit und politischer Mitsprache etablieren konnte. Er gründete 1974 die ¿Bewegung der Benachteiligten¿ (Harakat al-Mahrumin), woraus 1975 die Amal (Afwaj al-Muqawama al-Lubnaniya, ¿Bataillone des libanesischen Widerstandes¿) entstand. Al-Sadr verschwand 1978 unter untergeklärten Umständen bei einem Besuch in Libyen. Durch den Verlust der charismatischen Führungsfigur war die Amal nicht mehr in der Lage ihre militanten Mitglieder zu integrieren. Für sie war die Islamische Revolution 1982 im Iran als Bezugpunkt attraktiver. So gründete ein Amal-Führungsmitglied Sayyid Husayn al-Musawi 1982 die Islamische Amal. Die neue iranische Führung ermutigte die militanten Schiiten und forderte sie zum Kampf gegen die israelische Invasion 1982. Sie gewährte auch umfangreiche Unterstützung. So wurden etwa 1500 Mitglieder der Pasdaran (¿Revolutionäre Garden¿) aus dem Iran in den Libanon gesandt. Mit dieser iranischen Hilfe entstand 1982 in der Bekaa-Ebene die Hizbollah, die sich aus Amal- Abspaltungen und militanten Amal-Mitgliedern zusammensetzte. Die Hizbollah wurde auch durch Syrien unterstützt, das jede Möglichkeit nutzen wollte die israelische Armee aus dem Libanon herauszutreiben. Durch die syrische Unterstützung konnte der Iran die Hizbollah mit Waffen ausrüsten.