Hören als Handeln

Hören und Handeln scheinen auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Verbindung einzugehen. Denn Handeln bezeichnet eine praktische Tätigkeit, während Hören oft nur eine kontemplative Versenkung in die Klänge darstellt, bei der man sich seinen Empfindungen hingibt. Wenn Erkenntnisse der Ecological Psychology und jüngere neurowissenschaftliche Forschungen aber zeigen, dass Wahrnehmungen nicht bloß eine Abbildung der äußeren Erscheinungen liefern, sondern dadurch zustande kommen, dass sie mit Handlungen verbunden werden, dann müsste dies die Pädagogik nachhaltig verändern. Hier wird daher der Anspruch erhoben, Handeln als evolutionäres Prinzip einer neurophysiologischen Theorie der musikalischen Wahrnehmung zugrunde zu legen. Es geht darum, die spezifische Form des Handelns in der Wahrnehmung als Essenz der Kognition zu begründen. Folgende Aspekte werden dabei eingehender behandelt: Wahrnehmen und Erkennen - Hören und Sehen - Lernen und Handeln - Vom Bewegen zum Denken, Vom Handeln zum Hören - Hören lernen - Warum wir hören, wie wir hören - Situative Bedingungen des Hörens - Das andere Hören, Erscheinungsformen einer déformation professionnelle.

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