Holocaustliteratur im Unterricht am Beispiel von Clara Ascher-Pinkoffs 'Sternkinder'

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Didaktik - Germanistik, Note: 2 (gut), Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Holocaustliteratur im Deutschunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Neben Erziehungswissenschaft, Gesellschaftswissenschaft und Politikwissenschaft gehört zu den unentbehrlichen Bezugswissenschaften der Literaturdidaktik die germanistische Fachwissenschaft der aufklärenden Literaturwissenschaft, deren Analyse literarischer Phänomene die literaturdidaktischen Aspekte inhaltlich unterbauen und absichern. Insgesamt geht es in dieser Arbeit um das Spektrum Holocaustliteratur im Unterricht und deren erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Funktion. Anders formuliert, stellt sich die Frage in wieweit uns das vorliegende Buch 'Sternkinder' im Unterricht eine erziehungs- und gesellschaftswissenschaftliche Lehrfunktion vermitteln kann. Ferner stellt sich die Frage, ob dieses Buch im allgemeinen für den Einsatz im Unterricht geeignet ist. Der im Seminar erstellte Fragenkatalog, dient hierbei als erste 'Kontrollinstanz', der vom Lehrkörper aufmerksam bearbeitet werden sollte. Zudem sind mehrere Faktoren bei der Bearbeitung oder schon bei der Überlegung des möglichen Einsatzes bei der Auswahl eines Buches für den Unterricht zu beachten. Der Dialektik der Aufklärung kommt hierbei eine wesentliche Rolle zu. 'Die Erwachsenen und die Halbwüchsigen müssen es lesen. Da hilft keine Ausrede.' So begründet Erich Kästner den Einsatz diese Buches im Unterricht, bzw. die Lesenotwendigkeit für den Themenbereich Holocaust insgesamt. Die dabei zu überwältigenden Elemente sind beispielsweise Desinteresse aus Geschichtsmüdigkeit, Konsumablenkung, Anonymität der Grausamkeit und dessen Abstraktion u.v.m.. Die Grausamkeiten in ihrer ganzen Bandbreite aufzuzeigen und mitfühlen zu lassen kann dabei nicht Thema sein. Die Grausamkeiten des Holocausts sind ein Faß ohne Boden, was aus heutiger Sichtweise glücklicherweise für mitteleuropäer nicht zu erfassen möglich ist. Aber 'Wer sich daran begeistert, wie schnell und wie hoch der Mensch zu fliegen imstande ist, der muß auch wissen, wie rasch und wie abgrundtief er sinken kann.' Ich kann Erich Kästner nur zustimmen. Es wird in dieser Arbeit der Versuch unternommen, Asscher- Pinkhof`s eindrucksvolles Buch unter didaktischer Berücksichtigung zu sehen und schrittweise zu versuchen es kritisch zu betrachten.

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