Homer als Reiseführer? Wie Heinrich Schliemann Troja entdeckte

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 2,0, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Die athenische Demokratie, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Mein fester Glaube an Homer und die Tradition ist nie von der modernen Kritik erschüttert worden, und diesem Glauben verdanke ich die Entdeckung Trojas¿ schrieb Heinrich Schliemann einst. Doch woher kam dieser unerschütterliche Glaube an Homer? Waren es wirklich nur die Epen des griechischen Dichters, die Schliemann Troja finden ließen? Wie genau fand er die lang gesuchte Stadt? Und wie kam er dazu, Homer nicht nur als Dichter zu sehen, sondern ihn auch als ¿Reiseführer¿ zu benutzen? All diesen Fragen soll die vorliegende Hausarbeit auf den Grund gehen. Im ersten Teil sollen die ¿Hauptakteure¿ beleuchtet werden, um ein besseres Verständnis für die diese Fragen beantwortenden Ausführungen im zweiten Teil aufzubauen. Dabei sind folgende Schwierigkeiten zu beachten: Dichtung wird von Wahrheit zu trennen sein, da Schliemann seinem Leben gern mit erfundenen Geschichten eine zusätzliche Würze verlieh. Dazu kommen zu einigen Themen höchst unterschiedliche Angaben in der Fachliteratur. Und natürlich müssen, um den Umfang dieser Arbeit nicht zu sprengen, verschiedene überaus wichtige und interessante Fragen vernachlässigt werden. So zum Beispiel die Entstehungsgeschichte der Ilias, Gegenthesen zu Schliemann, die sich ebenfalls auf Homer berufen, wie die von Raoul Schrott, die späteren Ausgrabungen in Troja nach Schliemann und Dörpfeld und deren Ergebnisse etc. Bei meinen Ausführungen des ersten Teils stütze ich mich vor allem auf die Bücher Troia und Homer und Homer von Joachim Latacz, sowie auf die Schliemann-Biografie von Franz Georg Brustgi, während mir für den zweiten Teil vor allem Schliemanns eigene Schriften über Troja und Heinrich Schliemanns Weg nach Troia von Manfred Flügge nützlich scheinen. Letzt genanntes Werk möchte ich besonders hervorheben, da es nach all den Lobgesängen auf Schliemann sehr erfrischend war, eine kritische Lektüre über ihn zu lesen. Außerdem möchte ich mich bei dem angehenden Archäologen Matthias Daniels bedanken, der den entscheidenden Hinweis auf Charles Maclaren lieferte und auch sonst viele Denkanstöße und Hilfestellungen gab.