Homo oeconomicus - ein universell geeignetes Modell für die ökonomische Theorie?

Der Homo oeconomicus spielt seit dem Beginn der modernen Wirtschaftswissenschaften in der Ökonomie eine entscheidende Rolle. Er bildet das zentrale Modell menschlichen Handelns in neoklassischen Modellen. Durch den bedeutenden Einfluss der neoklassischen Theorie innerhalb der Wirtschaftswissenschaften nimmt er für die gesamte ökonomische Forschung eine signifikante Position ein. Darüber hinaus konnte er auch in anderen wissenschaftlichen Fachrichtungen (Rechts-, Sozial-, Politikwissenschaften, etc.) als Modell etabliert werden und besitzt auch hier einen nicht unerheblichen Einfluss. Doch das Monument bröckelt. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse stellen den Absolutheitsanspruch des Homo oeconomicus zunehmend infrage. Dazu gehören vor allem psychologische Erkenntnisse und Ergebnisse aus der experimentellen Wirtschafsforschung. Auf der anderen Seite bleibt der Homo oeconomicus, auch mangels wirklich geeigneter Alternativen, das einzige Modell, das menschliches Verhalten allgemein gültig abbilden und breit verwendet werden kann. Die Frage bleibt, ob der Homo oeconomicus für die Beschreibung menschlichen Verhaltens grundsätzlich eingesetzt werden kann oder nicht, ob er wirklich ein universell geeignetes Modell für die Wirtschaftswissenschaften darstellt.

Martin Nehring, geboren 1978. Studium der Volkswirtschaftslehre an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.

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