Homosexualität als Politikfeld der KPD. Schutzpartei der Homosexuellen sowie homophobe Standpunkte

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Erster Weltkrieg, Weimarer Republik, Note: 1,0, Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg) (Institut für Gesellschaftswissenschaften und Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer war die parteipolitische Vertretung von Schwulen und Lesben in Deutschland vor 1945? Viele Linke würden auf diese Frage mit der Kommunistischen Partei Deutschlands antworten. Die Erzählung der Geschichte der KPD ist vielfältig. So auch die Erzählungen des Standpunktes der KPD zur Homosexualität. Menschen, die in der KPD die Wurzeln der linken Bewegungen und Parteien in Deutschland sehen, wie der Journalist Ronald Friedmann, der für die der Partei "Die Linke" nahestehende Zeitung "Neues Deutschland" schreibt, erzählen die Geschichte einer Partei, die seit dem Einbringen eines Gesetzesentwurfes zur Abschaffung der Strafbarkeit der Homosexualität im Jahr 1924 an der Seite der Homosexuellen steht und sich für sie einsetzt. Damit ist er nicht allein, sondern reiht sich ein in eine große Anzahl an Menschen, die in der KPD auch die parteipolitische Vertretung der frühen homosexuellen Bewegung sehen. Doch die Geschichte der KPD und deren Stellung zur Homosexualität ist ambivalent. So wird in anderen, der KPD kritischer als bei Friedmann entgegenstehenden Erzählungen, die Rolle der KPD bei der Entstehung homophober Narrative, wie das der schwulen Nazis, hervorgehoben. War die KPD in Wirklichkeit eine homophobe Partei?