Humanisierung oder Rationalisierung?

Wie arbeiten wir morgen? Diese Frage stellten sich Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bereits in der ökonomischen Krise der 1970er Jahre - Antworten sollte das Bundesprogramm 'Humanisierung des Arbeitslebens' liefern. Unternehmen erhielten Fördermittel, um in Projekten neue Technologien und Verfahren der Beteiligung einzuführen sowie Arbeiterinnen und Arbeiter zu qualifizieren.

Gina Fuhrich untersucht Erfolge und Grenzen dieses Reformvorhabens anhand von drei Projekten beim Automobilhersteller VW. Mittels neu erschlossener Tonbandquellen werden vor allem das Handeln von Arbeiterinnen und Arbeitern und deren Beiträge zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens analysiert. Es zeigt sich: Sie gestalteten innerbetrieblichen Wandel mit und förderten Innovationen, wenn sie in Veränderungsprozesse einbezogen wurden. Die Sozialpartnerschaft und der Interessenausgleich in den Arbeitsbeziehungen waren elementar, um den Strukturwandel in den 1970ern zu bewältigen und den sozialen Frieden zu sichern. Der Blick in die Geschichte des Programms und seine Umsetzung bei VW liefern Orientierungswissen für die Gegenwart. Aktuelle Transformationsprozesse können besser verstanden und Fehler der Vergangenheit vermieden werden.



Gina Fuhrich studierte Neuere und Neuste Geschichte und ist seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Unternehmens- und Arbeitergeschichte sowie die Geschichte der Industrialisierung.

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