"I am what I am" - Die Bedeutung der Peergroup für die Identitätsentwicklung am Beispiel von jugendlichen Spätaussiedlern

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,5, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Soziologie der Jugendphase, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Wenn mich jemand nach meiner Nationalität fragt, kann ich diese Frage nicht beantworten. Ich bin in Kasachstan geboren und habe dort gelebt. Ich habe dort viel gelernt. Meine Oma ist Deutsche, deswegen habe ich auch vieles von ihr gelernt. Jetzt lebe ich hier in Deutschland. Die Nationalität erhält man nicht, weil man es geerbt hat oder man in einem Land geboren ist. Ich denke, die Nationalität ist etwas, was man durch das Leben in einem Land erhält.¿ Der Entwicklungsprozess im Jugendalter ist eine wichtige Voraussetzung für das Erwachsenenalter. In dieser Phase sind viele Jugendliche auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, mit welchen Problemen sich jugendliche Spätaussiedler auseinandersetzen müssen und welche funktionale Rolle die Gruppe der Gleichaltrigen einnimmt. Um diese Frage zu beantworten, wird im 1. Kapitel zunächst der Identitätsbegriff definiert. Es wird zwischen einer personalen und sozialen Identität unterschieden. Anschließend wird die Entwicklung der Identität nach der Identitätstheorie des Psychoanalytikers Erik H. Erikson dargelegt und hierbei spezifischer auf die 5.Phase eingegangen, die Erikson der Jugendphase zuschreibt. Im weiteren Verlauf ist die Theorie der Identität von George Herbert Mead, die in seinem Werk ¿Geist, Identität und Gesellschaft¿ entwickelt wurde, für diese Arbeit relevant. Mead hat auf viele bedeutende Punkte hingewiesen und einen großen Beitrag zur Diskussion um das Identitätskonzept geleistet. Kapitel 2 beginnt mit einer Definition der Peergroup und beschreibt die Funktion der Peergroup für die Jugendlichen. Hierbei werden sowohl positive, als auch negative Auswirkungen der Peergroup auf die Gesellschaft dargestellt. Im 3. Kapitel wird der Begriff ¿russlanddeutsch¿ und Spätaussiedler erläutert, um die zum Teil synonymen Verwendungen der Begriffe, wie z.B. Ausländer, Vertriebene, Aussiedler differenzieren zu können. Des Weiteren setzt sich dieses Kapitel insbesondere mit der ethnischen Identität von Spätaussiedlern im Erwachsenen- und im Jugendalter auseinander und geht auf konkrete Problematiken ein, die mit der Einreise in ein Migrationsland gegeben sind. Im letzten Abschnitt dieses Kapitels wird auf die Situation der jugendlichen Spätaussiedler, kurz nach der Einreise eingegangen. Der Exkurs, ein Interview mit sechs jugendlichen Spätaussiedlern im Alter von 16-20 Jahren, verdeutlicht zum großen Teil die zuvor erläuterten Empfindungen nach der Einreise nach Deutschland. Im 4. Kapitel wird der Zusammenhang von Identitätsbildung und ¿entwicklung für das Jugendalter und die Bedeutung der Peergroup für die Jugendlichen hergestellt, welcher im abschließenden Fazit noch weiter ausgebaut wird.

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